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Durga Puja ( দুর্গাপূজা) in Delhi

In der zweiten Woche des Oktobers fand in allen Teilen des Landes und Delhis, aber, insbesondere in Regionen die von der Bevölkerungsgruppe der Bengalen  (die ihren Ursprung im Osten des Landes, also in der Region um Kolkatta (Kalkutta) und in Teilen des jetzigen Bangladeshs haben) bewohnt werden, Feste zu ehren der Göttin Durga statt.  Da die Gegend in der wir wohnen, der Chitaranjan Park, in der Mehrheit von Bengalen bewohnt wird, befanden wir uns 10 Tage lang in der Mitte des Geschehens. Überall wurden über Monate große Festzelte aufgebaut und die Bewohner brachten ihre Gegend auf Vordermann.

fest 1Der religiöse Ursprung dieses Festes fällt mit der Bezwingung des Büffeldämons „Mahsihasura“ durch Durga zusammen.  Der Dämon hatte Brahm, dem obersten Gott, durch Meditation und Askese die Gabe abgerungen, nur von einer Frau besiegt zu werden. In der Annahme, dass kein weibliches Geschöpf dazu in der Lage sei, überkam ihm die Machtgier und er erzürnte die Bewohner des Himmels so sehr, dass Shiva und Vishnu aus zwei Blitzen eine Göttin erschufen die von allen Göttern mit Duplikaten ihrer Waffen ausgestattet wurde. Auf einem Löwen des Himalayas reitend und ihre tausend Arme schwingend, kämpfte sie gegen den Dämon und besiegte ihn schließlich in der Form eines Büffels.

fest 4Um dieser großen Tat zu huldigen, wurde in den riesigen Zelten große Statuen der Göttin aufgestellt, die prachtvoll geschmückt und von ihren vier Kindern (Ganesha, Saraswati Lakshmi und Kartikeya) umgeben waren. Da die Zelte, und somit die dahinter stehenden Vereine, in einem Wettbewerb um die schönste Figur und das beste Kulturprogramm standen, wurde nicht gekleckert sondern geklotzt. So ließen sich hier und da die Aussteller auch zu etwas Kitsch hinreißen.

Das Durga Puja, wenn auch ein Fest mit religiösem Hintergrund, wird als gesamtgesellschaftliches Ereignis angesehen. So finden neben Gottesdiensten, Kulturveranstaltungen wir Tanz, Theater oder Vorstellungen in Bengalischer und Bollywood-Musik statt. Man konnte Gesangswettbewerben lauschen oder Koch-Wettbewerbe nutzen um die Spezialitäten der einzelnen Haushalte zu testen.

fest 2Hatten manche Zelte (Pandals genannt) durchstrukturierte Mottos, wie zum Beispiel 100 Jahre Bollywood-Kino, oder eine Symbiose aus bengalischer Malerei und Chinesischen Einflüssen, konzentrierten sich andere  nur auf die Veranstaltungen oder den religiösen Teil.

Der C.R. Park ist zur meisten Zeit des Jahres ein ruhiges Viertel Delhis, in der Zeit des Festivals war jedoch die Hölle los. Es bildeten sich hunderte Meter lange Schlangen an Menschen, die die Zelte besichtigen wollten. Die mit Lichterketten dekorierten Straßen waren überfüllt mit Besuchern, die besonders am achten Tag, dem Höhepunkt, in festlich-traditioneller Kleidung (wie Saris und Kurtas) gekleidet waren.  Überall waren Händler die Plastikspielzeug, Tröten und Snacks an die Passanten verkauften und so mit zu einer lautstarken, bis 12 Uhr anhaltenden, Geräuschkulisse beitrugen.

fest 5Um die Gegend noch betretbar zu machen, hatte die Polizei den C.R. Park für Fahrzeuge gesperrt und die auf erhöhten Posten sitzenden und mit Maschinengewehren ausgestatteten Polizisten vervollständigten das Bild der kompletten Andersartigkeit.

Dieser Beitrag wurde zuerst im Blog www.ausderfreiheit.de veröffentlicht.

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Mein Name ist Sven, ich bin 18 Jahre und habe dieses Jahr mein Abitur in der schönen Klingenstadt Solingen gemacht. Die nächsten 10 Monate verbringe ich in der Hauptstadt Indiens, New Delhi. Dort arbeite ich im Projekt "Pravah", dieses leistet Bildungsarbeit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

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    Oh Mann, die Bengalen haben aber echt eine blühende Phantasie!!
    Und wie gut du dich auskennst. Ich könnte mir diese Namen nie merken…

  2. Avatar-Foto

    Hi Sven,

    da sieht man es mal wieder. Frauen werden oft total unterschätzt … :-))))

    Toll, dass ihr da mitten drin wart. Sieht nach einer Mega Party aus, auf der man so einiges lernen konnte. Naja, kitschig finde ich die Figuren schon etwas, aber es passt. Und in Wallfahrtsorten ist die Heilige Maria mit oder ohne Jesuskind auch in so manchem Andenkenladen total kitschig. Aber vielen gefällt das. Und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten!

    Liebe Grüße, Uta

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