Die Regierung der DR Kongo will die Versteigerung von 27 Öl- und drei Gasblöcke fortzusetzen. Einige dieser Blöcke befinden sich in Naturschutzgebieten wie dem Virunga-Nationalpark die einzigartige Ökosysteme beherbergen.

Kritiker befürchten eine enorme Zerstörung der einzigartigen Artenvielfalt und Biodiversität. Aber andere setzen auf die wirtschaftlichen Vorteile der Öl- und Gasförderung.
Hin und Her bei der Ölförderung: Kurswechsel im Kongo
Im Juli 2022 rief die kongolesische Regierung zur Versteigerung von 27 Öl- und drei Gasblöcken auf.
Am 11. Oktober 2024 annullierte der Minister für Kohlenwasserstoffe, Aimé Sakombi Molendo, das Ausschreibungsverfahren aufgrund von Unregelmäßigkeiten. Doch nur wenige Tage später erklärte derselbe Minister, dass ein neuer Mechanismus geschaffen werde, um das gleiche Verfahren unverzüglich wieder in Gang zu setzen.
Im Dezember 2024 kündigte die Ministerin für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, Eve Bazaiba, an, dass die DR Kongo den Prozess der Ausbeutung dieser Öl- und Gasreserven fortsetzen wolle. Ihrer Ansicht nach stellen diese keine erhebliche Bedrohung für die Biodiversität da.

Heftiger Widerspruch
Diese Ankündigung stößt auf heftigen Widerspruch innerhalb der kongolesischen Zivilgesellschaft und macht zudem auf diverse Konflikte mit multinationalen Unternehmen aufmerksam. In der Provinz Kongo Central treibt das französisch-britische Unternehmen PERENCO seit mehreren Jahren die Exploration von fossilen Energien voran. Diese haben den lokalen Gemeinschaften ökologischen Schaden zugefügt und zu keiner wirtschaftlichen lokalen Entwicklung geführt.
Ein weiteres umstrittenes fossiles Projekt befindet sich an der Grenze zu Uganda. Präsident Tshisekedi unterzeichnete am 30. Dezember 2024 ein Gesetz, welches ein bilaterales Abkommen zur Ölförderung im Grenzgebiet am Albertsee und Eduardsee erlaubt. Dieses Projekt schließt an die ugandische Rohölpipeline EACOP an und ist eine enorme Bedrohung für die Biodiversität und die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften.

Gas und Ölförderung auf dem Rücken der Menschen
Meine Organisation AJVDC und andere zivilgesellschaftliche Organisationen warnen davor, dass die Förderung fossiler Energien in der DR Kongo zu massiver Entwaldung führen kann. Tierpopulationen würden beeinträchtigt und die Emission von Treibhausgasen beschleunigt. Auch eine Studie von Greenpeace belegt, dass die Öl- und Gasförderung katastrophale Folgen hat und nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften, die von diesen Ökosystemen abhängen, bedroht.
Hohles Versprechen auf wirtschaftliche Entwicklung
„Wir ergreifen Maßnahmen, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren“, versicherte Minister Sakombi und verwies auf Partnerschaften mit Unternehmen, die internationale Standards einhalten sollen. Diese Zusicherung überzeugt die Klimaaktivisten in der DR Kongo nicht, die ein Fehlen von Transparenz und Konsultationen mit lokalen Gemeinschaften bemängeln. Das Dilemma zwischen Profit gepaart mit einem Versprechen auf eine wirtschaftliche Entwicklung und der Notwendigkeit des Schutzes der Naturräume und des Klimas ist offensichtlich.
Erneuerbare Energien als Weg aus der Energiearmut
Wir fordern daher, dass die kongolesischen Verantwortlichen und internationalen Investoren viel stärker in erneuerbare Energien investieren und sich von der fossilen Förderung abwenden. 90 % der kongolesischen Bevölkerung verwendet zur Energiegewinnung traditionelle Quellen wie Holz und Holzkohle. Das trägt vor allem bei Frauen und Kindern zu vielen gesundheitlichen Risiken bei. Daher ist die Beseitigung der Energiearmut in der DR Kongo die entscheidende Frage für eine nachhaltige Entwicklung der lokalen Gemeinschaften und für das Land. Dies funktioniert nur mit erneuerbaren und bezahlbaren Energien.
Über den Autor: Justin Mutabesha ist Klimaaktivist aus Goma in der Demokratischen Republik Kongo.
Ich bin bei Ihnen @Hermann Beckering, dass wir mit mit vereinten Kräften Widerstand leisten können. Aber auf Umweltkatastrophen hoffen, die millionenfaches Leid bedeuten würden, das will ich nicht.
Der Hunger nach Macht und Reichtum kennt bei den Verantwortlichen keine Grenzen und geht auf Kosten der Umwelt Mit vereinten Kräften können wir einen gewissen Widerstand leisten und die ökologische Zerstörung unserer Welt/Erde verzögern.Ich glaube fast daran, dass nur gewaltige Umweltkatastrophen,die auch die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft treffen würden aber leider auch die Umwelt die Verantwortlichen zur Vernunft bringen werden.