Unsere Partnerorganisationen in Afrika kämpfen unermüdlich und oft mit hohem persönlichem Risiko für Klimagerechtigkeit. Ihre Perspektiven sind ein Aufruf zur Solidarität und ein dringender Appell, gemeinsam für eine gerechtere Zukunft einzutreten. Wir sehen den Klimastreik am 14. Februar 2025 nicht nur als Protest, sondern als einen Aufruf zur globalen Zusammenarbeit, zu einer gerechteren Verteilung der Ressourcen und zu einer Zukunft, in der alle Menschen die Chance auf ein gutes und nachhaltiges Leben haben.

Die Klimakrise verlangt von uns allen, Verantwortung zu übernehmen. Die Perspektiven und das Engagement unserer Partnerorganisationen, die in diesem Artikel zu Wort kommen, sind nicht nur bewegend, sondern rufen uns dazu auf, unsere Solidarität über Grenzen hinweg zu leben und gemeinsam gerechte Lösungen zu finden, damit niemand im Kampf für Klimagerechtigkeit zurückgelassen wird.
„Es ist eure Verantwortung, unsere Stimmen zu den Auswirkungen der Klimakrise zu verstärken“ – Samuel Olando
Unsere Partnerorganisation Pamoja Trust aus Kenia setzt sich seit 1999 für einen gerechten Zugang zu Land, Wohnraum und Grundversorgung im städtischen Raum ein. Samuel Olando, Geschäftsführer von Pamoja Trust, erinnert uns daran, dass Klimaproteste nicht nur eine weltweite Bewegung für den Planeten sind, sondern auch für diejenigen, die aufgrund der Klimakrise in extreme Not geraten sind. Er appelliert an unsere Verantwortung, besonders vulnerable Gruppen zu unterstützen und sie im Kampf für Klimagerechtigkeit sichtbar zu machen. So zum Beispiel die Bevölkerung in Nyalenda (Kisumu City, Kenia): Dort haben Überflutungen viele Menschen obdachlos gemacht, das Ökosystem massiv beeinträchtigt und große Teile der Bevölkerung in Not und Verzweiflung gestürzt.

„Wir wollen ein ölfreies Afrika, wir wollen eine ölfreie Demokratische Republik Kongo“ – Justin Mutabesha
In der Demokratischen Republik Kongo verschärft die stetige Ausbeutung natürlicher Ressourcen durch internationale Konzerne die Klimakrise und hält die lokale Bevölkerung in Armut. Deshalb fordert Klimaaktivist Justin Mutabesha von Brigade Verte DRC ein radikales Umdenken: weg von der Abhängigkeit von internationalen Konzernen, hin zu einer verantwortungsvollen Nutzung natürlicher Ressourcen und zur Förderung erneuerbarer Energien.
Justin Mutabesha und seine Mitstreiter*innen bei Brigade Verte erwarten auch von deutschen Investoren, in erneuerbare Energien zu investieren, statt weiterhin auf fossile Brennstoffe zu setzen, damit eine zukunftsfähige und gerechte Entwicklung unterstützt wird. Diese Forderungen sind ein dringender Appell, auch die wirtschaftlichen Aspekte der Klimakrise in den Blick zu nehmen.

„Wir stehen hier in Afrika an vorderster Front der Klimakrise. Wir wissen, dass der Kampf für Klimagerechtigkeit ein Kampf um unser Überleben ist.“ – Lisakhanya Mathiso
Mit diesen Worten beschreibt Lisakhanya Mathiso vom südafrikanischen Projekt 90by2030 die Realität vieler afrikanischer Gemeinschaften, die die Folgen der Klimakrise tagtäglich erleben. Der Kontinent steht nicht nur im Zentrum von Naturkatastrophen, sondern kämpft auch mit strukturellen Ungerechtigkeiten, die die Auswirkungen der Klimakrise noch verstärken.
90by2030 fordert internationale Solidarität, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, ein Ende der fossilen Brennstoffnutzung herbeizuführen und einen gerechten Übergang hin zu einer nachhaltigen Zukunft zu gestalten. „Unsere Kämpfe sind miteinander verbunden, und unsere kollektive Macht ist entscheidend“, sagt Mathiso. Sie ruft sowohl deutsche als auch afrikanische Aktivist*innen dazu auf, ihre Kräfte zu bündeln und für eine gerechte und nachhaltige Welt einzutreten.

„Der Klimawandel ist ein globales Problem, das über nationale Grenzen hinausgeht. Aber nicht alle sind gleichermaßen betroffen.“ – Nafimane Hamukoshi und Herbert Jauch
Besonders marginalisierte Gemeinschaften, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, leiden unter den schwersten Folgen der Krise. Das wissen auch Nafimane Hamukoshi und Herbert Jauch vom Economic and Social Justice Trust (ESJT) aus Namibia nur zu gut. Wiederholte Dürreperioden haben verheerende Auswirkungen auf die ländlichen Gemeinden, die ohnehin schon wenig Gehör in globalen Klimadebatten finden. Das ESJT setzt sich für die Rechte dieser Menschen ein, insbesondere im Kampf gegen Ölbohrungen im Nordosten Namibias. Sie erinnern uns daran, dass wir uns nicht nur für die Umwelt, sondern auch für soziale Gerechtigkeit einsetzen müssen – für eine bessere Zukunft derjenigen, die am meisten unter der Klimakrise leiden.

Zugang zu erschwinglicher und nachhaltiger Energie als Menschenrecht
Das Zentrum für wirtschaftliche und soziale Studien und Experimente in Westafrika (CESAO-AI) kämpft für den Zugang zu nachhaltiger und bezahlbarer Energie als fundamentales Menschenrecht. Energie ist nicht nur die Grundlage für die Wirtschaft, sondern auch für Bildung und Gesundheit. CESAO-AI betont, dass eine Energiewende, die den allgemeinen Zugang zu Energie nicht garantiert, ungerecht und unvollständig wäre. Denn in vielen ländlichen Regionen Afrikas fehlt nach wie vor ein zuverlässiger Zugang zu Energie. Dies betont die Notwendigkeit einer gerechten Energiewende, die auf erneuerbare Energien setzt und alle Menschen einbezieht, unabhängig von ihrem sozialen oder geografischen Status.