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Pilar Coll (1929–2012): Eine unermüdliche Verteidigerin der Menschenrechte in Peru

Am 15. September ist die Menschrechtlerin Pilar Coll in Lima verstorben. Ich betrachte es als ein Geschenk, dass ich Pilar seit vielen Jahren persönlich gekannt habe. In der Eucharistiefeier am Tag ihrer Kremation hat mich eine symbolische Handlung tief berührt, da sie auf einfache Weise zum Ausdruck brachte, was Pilar zutiefst charakterisiert hat.

Pilar Coll

Pilar Coll

Zusammen mit Brot und Wein wurde der Stock, auf den sich Pilar in den letzten Jahren wegen ihrer Knieprobleme beim Laufen gestützt hatte, nach vorn getragen und auf ihren Sarg gelegt. Die zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden hinderten Pilar nicht daran, sich weiterhin mit ganzem Herzen in der Verteidigung der Menschenrechte und für mehr Gerechtigkeit in Peru einzusetzen. Mit Hilfe des Stockes ging sie diesen Weg weiter. Der Stock als Stütze erinnerte zugleich daran, dass Pilar sich nie als Einzelkämpferin verstanden hat. Im Rückblick auf ihr Leben betonte sie vielmehr: „Ich habe es als ein Geschenk Gottes erfahren, dass ich viele Weggefährtinnen und -gefährten habe, mit denen ich in Freundschaft verbunden bin. Das hat mir immer wieder Kraft geschenkt für meine Arbeit, insbesondere in schwierige Situationen.“ Read more

„Wenn du in Tlapa überlebst, überlebst du überall.“

Mit diesen Worten bereitet mich Gabino auf Tlapa vor. Ich schaue aus dem Fenster des Autos. Der Ausblick hat sich verändert, die grünbewachsenen Berge sind in den Hintergrund gerückt, im Vordergrund sind arme Menschen, die am Rand der fast unpassierbaren Straße ihre Früchte verkaufen. Ich schlucke. Das ist also Tlapa?

Tlapa, natürlich mit mexikanischer Flagge

Tlapa, natürlich mit mexikanischer Flagge

Tlapa ist ein großes Dorf“, wie ein Mitarbeiter sagte, mit 37 000 Einwohnern auf einer Höhe von 1100m. Es liegt mitten in der Montaña in dem Staat Guerrero, eine der ärmsten Regionen in Mexiko. Neben den schlechten Zugängen zu Bildung, Gesundheit und Justiz kommt die Militärische Willkür und Straflosigkeit hinzu. Ich fange erst langsam an zu begreifen, was das eigentlich bedeutet. Read more

Meine Straße

Sie beginnt unauffällig: Zwischen engen, niedrigen Hauszeilen treffen drei schmale Gassen zusammen und vereinigen sich zu einem Weg, der zunächst kaum breiter ist und ohne Asphalt weiter verläuft. Die Straße trägt noch keinen Namen und Hausnummern würde man vergebens suchen.

Auf Google Maps heißt sie nach wie vor Sankt Marlin, doch hat man meine Straße vor Jahren eigentlich umbenannt in Avenue Général Youssouf Boye.

Auf Google Maps heißt sie nach wie vor Sankt Marlin, doch hat man meine Straße vor Jahren eigentlich umbenannt in Avenue Général Youssouf Boye.

Auf Höhe des nächsten Blocks (Schneidereien, Schuster und eine Boutique), bevor wir die kleine Moschee erreichen, verbreitert sie sich und bekommt einen Mittelstreifen mit Betonsockel (den Fußgänger nur mühsam überqueren können). Irgendwo auf diesem Abschnitt steht die erste Straßenlaterne (die wie alle übrigen nie leuchtet). Read more

Kalte Füße, warmes Herz– Sawasdee! Willkommen im Land des Lächelns

Thailand begrüßt uns Freiwillige mit einer rauschenden Metropole, exotischen Früchten und goldenen Pagoden – und mit allerhand Dingen, die man mit dem südostasiatischen Land erst einmal nicht verbinden würde: Flüchtlinge, kalte Füße und Barbecue. Ein erster Blick hinter die Kulissen einer fremden Kultur.

Bangkok – das pulsierende Herz Thailands

Bangkok

Chaos auf den Straßen Bangkoks

Es ist laut, heiß und stickig. Überall um uns herum stapeln sich Waren aller Art, es riecht nach Blumen, Obst, Fisch und Abgasen. Wir befinden uns in Pahurat, dem „kleinen Indien“ mitten in Bangkok. Durch die engen Gassen des riesigen Marktes schieben sich Menschen verschiedenster Herkunft, Händler preisen ihre Waren an, Frauen kochen in kleinen Suppenküchen fremdartige Gerichte. Dazwischen streuende Hunde und hupende Mopeds. Es gibt kaum ein Durchkommen und dennoch bewegen wir uns langsam voran bis wir eine große Straße erreichen. Auch hier Chaos: Überall rasende Autos, Lastwagen, pinke Taxis und „Tuktuks“ – die dreirädrigen motorisierten Gefährte, die überall in Südostasien herumflitzen und wohl das spaßigste Fortbewegungsmittel in der Metropole sind. Bangkok ist Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum des Königreiches Thailand und beherbergt rund acht Millionen Menschen. Read more

Ankunft in Attat

Aachen – Düsseldorf – Dubai – Addis Abeba – Attat.
48 Stunden dauerte die Reise in eine andere Welt…

Wenige Kilometer vor Attat

Wenige Kilometer vor Attat

Und dann war ich da: mitten im Gurageland, einer der ärmsten Regionen Äthiopiens, weit entfernt von der nächsten Teerstraße, dem Post- und Telefonnetz. Die Luft trübe vor Rauch und gesättigt mit dem Geruch nach Kaffee und offenen Feuern, der Boden schlammig und von Sturzbächen zerfurcht, überall Menschen, Hühner, Ziegen. Und mitten darin: das Attat Hospital.

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Eine gemeinsame Vision

Grundschule, Weiterführende Schule, Berufsausbildung, Beruf – so funktioniert der Mensch nicht nur am besten im deutschen, sondern auch im argentinischen System. Einen mutigen Weg neben diesem System zeigen mir vier junge Menschen auf einer ausgegrabenen Eisenbahnstrecke im Chaco Argentiniens.

Agrotoxicos

Agrotoxicos

Zwischen 24 und 29 Jahre sind sie alt. Evelín ist ausgebildete Architektin, Maxi und Beto haben die weiterführende Schule beendet und Chinche bereits mit 12 Jahren seine Schullaufbahn aus eigenem Willen abgebrochen. Maxi kommt als einziger aus einer Kleinbauern-Familie. Sein Vater, Anführer der Bauernbewegung „Obreros Surcos“, kämpft für die Rechte von Kleinbauern seiner Region – Kleinbauern, die nicht selten durch den Einsatz von Agrochemikalien aus ihren Häusern vertrieben werden und sich an Straßenrändern ein neues Leben aufbauen müssen. Read more