„Dem alten Dorfvorsteher sind vor lauter Dankbarkeit sogar die Tränen gekommen“, sagt Dorf-Vize-Parteisekretärin Ye. Die Umstehenden nicken zustimmend. 30 Jahre lang war der Mann, von dem sie gerade spricht, Dorfvorsteher in einem kleinen Nachbardorf von Huangjin, im Norden der zentralchinesischen Provinz Hubei. Für seine 30 Jahre Arbeit bekommt er jetzt 800 Yuan (100 Euro) Rente. Im Jahr. Aber weil das Geld nicht direkt auf sein Konto geht, teilen es seine beiden Schwiegertöchter unter sich auf.
Mir schien, dass, als der Achtzigjährige mit seiner Erzählung an diese Stelle gelangt war, er zu heulen anfing. Dankbarkeit? Ihm bleiben eigene Ersparnissen in Höhe von 8.000 Yuan. Und wenn die aufgebraucht sind? „Ach, sieh ihn Dir doch an“, sagt Ye. „Wie schlecht es ihm schon geht. Kann sich nicht selbst versorgen. Sein Sohn hat uns angelogen, als er ihn herbrachte! Sonst hätte ich ihn gar nicht aufgenommen.“ Nicht ohne Grund.