Suche
Suche Menü

Kalahari unlimited oder warum haben die Krankenhaustoiletten kein Wasser?

MISEREOR-Helfer auf einer staubigen Reise durch ein Notstandsgebiet in Simbabwe. Wir wollen entlegenen Krankenhäusern helfen, besser für die dortigen armen und bedürftigen Menschen da zu sein.

Kühe in der ausgetrockneten Kalahari

Kühe in der ausgetrockneten Kalahari

Das MISEREOR-Team ist auf dem Weg in das Krankenhaus St Philip. Es liegt in der extremsten Südostecke von Simbabwe, am Rande der Kalahari. Eigentlich sollte nun die Hauptregenzeit sein, doch jetzt, Mitte Februar, hat es schon seit fast 2 Monaten keinen Regen mehr gegeben. Alle Flüsse sind schon jetzt ausgetrocknet. Die Tiere sehen noch ganz passabel aus, doch in einigen Monaten bestehen sie nur noch aus Haut und Knochen. Read more

Nigeria: „Was gerade passiert, ist erschreckend“ – Über Boko Haram und die Auswirkungen

Immer wieder verübt Boko Haram Bombenanschläge auf Kirchen. Ende Januar griff die islamistische Sekte Polizeistationen in Kano an, fast 200 Menschen starben. George Ehusani, ehemaliger Generalsekretär der Nigerianischen Bischofskonferenz, spricht im Interview über die islamistische Sekte Boko Haram und das Zusammenleben von Christen und Muslimen in Nigeria.

Was passiert gerade in Nigeria?

George Ehusiani

George Ehusiani

George Ehusani: Es ist eine ganz neue Dimension der Gewalt, die wir gerade erleben. Vor dem Bombenanschlag in Kano waren es einzelne Attacken. Eine Kirche. Eine Polizeistation. Aber jetzt? Boko Haram hat 30 Polizeistationen auf einmal angegriffen. Was gerade passiert, ist gut geplant und gut koordiniert. Das ist erschreckend.

Wer ist Boko Haram?

George Ehusani:Wir wissen nur, dass Boko Haram eine fundamentalistische Sekte ist, die im Norden Nigerias einen islamistischen Staat errichten will. Wir wissen, dass sie wie Al Kaida operiert. Und wir wissen, dass sie gut vernetzt ist – aber mit wem genau, wissen wir nicht.
Wie konnte Boko Haram so stark werden?

George Ehusani:Ende der 80er Jahre brach die Wirtschaft ein, Geschäfte schlossen, die Produktion kam zum Stillstand, die Inflation stieg. Die Menschen verloren ihre Hoffnung. Nigeria bot ihnen keine Zukunft mehr. Militante Gruppen entstanden, beispielsweise im Niger-Delta. Viele, gerade auch junge Menschen, wanderten aus, arbeiteten in Pakistan, Iran, Saudi Arabien. Manche erhielten Stipendien. Einige von ihnen kamen radikalisiert zurück – in ein Land, in dem viele junge Leute ohne Job sind. Read more

Bundesverband Bioenergie sieht Biodieselimporte gefährdet – Gut so!

Bioenergie war im letzten Jahr in aller Munde. E10, ein Kraftstoff mit einem gewissen Anteil an Ethanol aus Biomasse (v.a. Zuckerrohr) kam an die Tankstelle. Der Verbraucher nahm ihn nicht an und Bundesregierung und Tankstellen schoben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu.

Ölpalmen - Das grüne Gold für die Einen, Vertreibung für die Anderen

Ölpalmen – Das grüne Gold für die Einen, Vertreibung für die Anderen

Heute und morgen richten  der Bundesverband Bioenergie (BBE) mit der Union zur Förderung von Öl und Proteinpflanzen (UFOP) den neunten „Internationalen Fachkongress für Biokraftstoffe“ aus. Eines wird deutlich:

Die Branche steht unter Druck… Gut so, denn der rasante Boom, Äcker und Wald in Treibstofffelder umzuwandeln, führt zu Vertreibung von Kleinbauern, Verarmung und Hunger in Entwicklungsländern. Read more

Weihnachten, u.a. in Sambia

 

St.Martin in Sambia

St.Martin in Sambia

Wenn man für eine längere Zeit im Ausland lebt, versucht man, deutsche Traditionen und Gebräuche besonders aufgrund der Kinder aufrecht zu erhalten. Weihnachten ist zwar nun schon wieder einige Wochen her, aber ich möchte trotzdem noch unsere Erfahrungen und Erlebnisse teilen.

 

Weihnachten bei über 30 Grad. Da kommt nicht wirklich eine weihnachtliche Stimmung auf. Daran konnten auch die Weihnachtslieder im Supermarkt, Weihnachtsschmuck oder unser herrlich geschmückter Plastik-Weihnachtsbaum nicht viel ändern. Trotzdem haben wir das Beste daraus gemacht und besonders unserer Tochter versucht, Weihnachten näher zu bringen.

Einen großen Anteil daran hatten Freunde von uns, die für einige deutsche Familien eine Weihnachtsandacht abhielten. So versammelten sich am 24. rund 15 Erwachsene und genau so viele Kinder jeglichen Alters, um Weihnachten zu begehen. Es wurde die Weihnachtsgeschichte gelesen, mit musikalischer Begleitung Weihnachtslieder gesungen und zum Schluss bauten die Kinder die Krippe auf. Der Tag schloss mit original deutschem Weihnachtsstollen und Gebäck.

St.Martinsumzug mit Laternen im Herzen Afrikas

St.Martinsumzug mit Laternen im Herzen Afrikas

Ein weitere Aktion war St. Martin. Einige deutsche Botschaften in afrikanischen Ländern organisieren für die deutschen Kinder einen Martinsumzug. In Sambia war das 2011 leider nicht der Fall. So nahmen wir das Ganze selber in die Hand. Read more

Peking-Marathon: Tausend ungewöhnliche Schritte

China ist ein sogenanntes „Schwellenland“. Es gibt dort genug Geld und viele reiche Chinesinnen und Chinesen. Doch  wie stellt man es an, dass die Ärmsten der Armen, alte und behinderte Menschen auf dem Land, ein bisschen mehr davon abbekommen? Über einen ungewöhnlichen Schritt – oder besser gesagt tausende ungewöhnliche Schritte – auf dem weiten Weg zu einer gerechteren Verteilung in China bereichtet Gast-Autor Wolf Kantelhardt aus Peking.

Beim Peking-Marathon: Die jungen Nonnen sammeln Geld für soziale Arbeit.

Beim Peking-Marathon: Junge Nonnen sammeln Geld für soziale Arbeit.

Der Beifall ist nicht sehr laut. Das war aber auch nicht anders zu erwarten. Die 52 katholischen Schwestern aus sechs chinesischen Diözesen sind alle sehr müde. Der irische Priester Joseph Loftus dagegen wirkt energiegeladen. Gerade hat er angekündigt, nächstes Jahr die ganze Strecke des Peking-Marathon zu laufen. Vom Platz des Himmlischen Friedens bis zum „Vogelnest“, dem Pekinger Olympiastadion. Unter einer Bedingung: Wenn von den Schwestern nicht nur sechs wie dieses Jahr, sondern mindestens 20 auch die ganzen 42 Kilometer laufen.

Ihre jeweiligen Strecken zu laufen war für die Schwestern das kleinere Problem. Viele von ihnen machen täglich weite Fussmärsche zu alleinstehenden Alten in entlegenen Bergdörfern.

Nach 42 km am Ziel: Viele Schwestern machen täglich weite Fußmärsche, um alleinstehende alte Menschen zu versorgen.

Nach 42 km am Ziel: Viele Schwestern machen täglich weite Fußmärsche, um alleinstehende alte Menschen zu versorgen.

Weil die Altersversorgung auf dem Land bis heute vollständig an den Söhnen hängt, sind die, die wegen Armut, oder nach der kommunistischen Machtübernahme als Familienangehörige eines Grossgrundbesitzers, nicht heiraten konnten und keinen Sohn haben, jetzt im Alter ganz auf sich allein gestellt.

In manchen Regionen gibt es für alleinstehende Alte ein Wohlfahrtsgeld, in anderen nicht. Aber selbst wenn Wohlfahrtsgeld gezahlt wird, überschreitet es selten 50 Yuan [umgerechnet 6,10 Euro] im Monat. Die Schwestern besuchen die Alten zu Hause, bringen Reis, Eier und Speiseöl mit, waschen Kleidung und Bettdecken.

Und wenn sie dann noch ab und zu den Weg zwischen zwei Sonntagsmessen rennend statt im Überlandbus zurücklegen, sind sie fit genug.

Schwieriger war es, Fr. Loftus davon zu überzeugen, ihr „Sozialprojekt“ zu akzeptieren: Dazu gehörte ein wohlformulierter Antrag und ein vernünftiges Budget. Und dazu gehörte, 40 Prozent der benötigten Projektgelder „lokal“, in China, zu aquirieren.

Read more

Zurück im Büro – Zurück nach Durban

Ein kurzer Zwischenstopp im Büro, um Bilanz zu ziehen. Chaos im Kopf. Chaos im Büro: Unsere Koffer offen, alle Ausleihgeräte – Kameras, Diktiergerät, Drucker – an einem Platz versammelt. Chaos im Kopf ordnet sich nach und nach entsprechend der Erinnerungen an zwei lange Nächte in Durban.

Durban steht Kopf: Für ein paar Minuten war das Logo falsch herum an die Wand geworfen. Bild: Schwabe

Durban steht Kopf: Für ein paar Minuten war das Logo falsch herum an die Wand geworfen. Bild: Schwabe

Samstag Abend, irgendwann. Die Zeit verschwimmt. Die Präsidentin der Verhandlungen, die südafrikanische Außenministerin Nkoana-Mashabane, appelliert an die Verhandler, die langen Verhandlungen zu einem guten Ende zu führen. Man solle nicht resignieren. Nicht vergessen, dass bereits Erfolge erzielt worden seien. Daran anknüpfen!
Sie nennt Elemente des bereits erzielten Erfolges: Anpassungspläne und den Beschluss, die Technologie CCS in den CDM aufzunehmen.
Ohne das ganze genau zu erklären: CCS in CDM bedeutet konkret, dass RWE nun in China dafür Sorge tragen kann, dass Kohlenstoffdioxid aus den Abgasen eines Kohlekraftwerkes herausgelöst und unter die Erde gebracht wird. Die Menge CO2, die unter der Erde liegen wird, kann sich RWE dann auf den heimischen Klimaschutz anrechnen lassen. Ein Graus! Nicht nur, dass CCS noch nicht funktioniert und Risiken noch völlig offen sind. Ohnehin ist der CDM sehr umstritten (siehe Beitrag von Nicole Piepenbrink hier)

Die Haare stehen mir zu Berge: Es scheint, dass Erfolg immer dann vorliegt, wenn es zu einer Einigung kommt. Meine Definition von Erfolgt ist jedoch: Erfolg ist, wenn eine Entscheidung getroffen wird, die gut ist. Wahrscheinlich liegt deshalb meine Wertung des Gipfels so weit entfernt von der Einschätzung anderer, zum Beispiel von der Einschätzung des Umweltministers Norbert Röttgen.

Read more