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Noch 2 Mal schlafen

Noch 2-mal schlafen. So hat man früher immer den Zeitabstand bis in die lang ersehnte Fahrt in den Urlaub gemessen. Wenn die Aufregung stieg, wenn man all seinen Freunden von seinem Vorhaben erzählt hatte, wenn man anfing sich für die nächsten 2 Wochen von den heißgeliebten Kuscheltieren zu verabschieden.

Noch 2-mal schlafen. Auch heute ist das noch so. Die Aufregung vor etwas Großem. Aber diesmal ist es kein Urlaub. Dieses Mal sind es nicht nur 2 Wochen. Dieses Mal lasse ich auch mehr zurück als meine Kuscheltiere.

Noch 2-mal schlafen. Dann geht es los, 10 Monate Freiwilligendienst in Thailand. Ein für mich unbekanntes Land, dass ich nur aus dem neugekauften Lonely Planet kenne. Meine erste Reise in ein Land außerhalb Europas, einem Terrain auf dem ich mich bisher sonst selbstsicher bewegen konnte. Ein Land, in dem ich mit nur Englisch des Öfteren an die sprachlichen Grenzen stoßen werde. In dem die kulturellen Unterschiede zu Deutschland nicht größer sein könnten. Thailand, was erwarte ich eigentlich von dir?

Erwartungen, ein kompliziertes Wort. Hab ich doch auf den Vorbereitungs- und Ausreiseseminaren gelernt, diese ja nicht zu hoch zu schrauben und gelassen an die Sache heran zu gehen. Aber wie schwer dies ist, erfahre ich jeden Tag: Wenn Familie und Freunde fragen wo man den wohnen würde, was genau meine Rolle in der Organisation sein wird, wohin ich reisen möchte und ob ich mit den Essgewohnheiten denn klar kommen werde. Dann habe ich automatisch Bilder im Kopf, was mich dort erwarten könnte. Gelassenheit hin oder her.

Noch 2-mal schlafen. Heute habe ich mich von einem großen Teil der Familie und Freunde verabschiedet. Die sind es schon gewohnt, dass ich wieder meinen Rucksack packe und doch scheint es dieses Mal anders. Ich gehe nicht für ein Studium in die Niederlande oder die Türkei, ich gehe nicht in Spanien wandern. Ich werde in Thailand in einem Flüchlingscamp arbeiten. Da machen sich alle etwas mehr Gedanken und Sorgen.

Noch 2-mal schlafen. Neben all den Gedanken die ich mir so mache, überwiegt die Aufregung und ich freue mich schon Annapia und Melanie am Flughafen zu treffen und mit ihnen, wie Kinder an den Händen haltend, den Flieger zu besteigen.

Noch 2-mal Schlafen. Es wird großartig!

Geschrieben von:

Katharina

Ich bin Katharina Koller und habe 2012/13, im Rahmen des MISEREOR-Freiwilligendienstes, für COERR (Catholic Office for Emergency Relief and Refugees) in Bangkok und an der thailändisch-burmesischen Grenze mit Flüchtlingen zusammengearbeitet.

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Avatar-Foto

    Liebe Katha,

    jetzt hast du sogar schon ein paar Mal in deiner neuen Wohnung geschlafen! Bleib weiterhin so neugierig und behalte deine offene Art. Dann wird es sicherlich trotzdem nicht immer einfach, aber hoffentlich doch so, wie du es dir wünschst …

    LG, Uta

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