Die Hacke schwingen, statt ausruhen.
“Umuganda” bedeutet übersetzt “öffentliche Gemeinschaftsarbeit”. Jeden letzten Samstag im Monat ruft der Staat zwischen 8.00 und 11.00 zu wohltätiger Gemeinschaftsarbeit auf.
Nach einer anstrengenden ersten Arbeitswoche im Zentrum, bei der für uns zwar zunächst nicht viel zu tun, aber sehr viel Aufmerksamkeit gefordert war, hieß es am Samstagmorgen dennoch nicht ausruhen, sondern ran an die Arbeit, denn es war “Umuganda-Day”. Er wurde vor einigen Jahren eingerichtet, findet monatlich statt und soll dafür sorgen, dass sich die Gemeinschaft um Sauberkeit und Ordnung in ihrem Land kümmert. Bei den Arbeiten an solch einem Tag handelt es sich zum Beispiel um die Ausbesserung von Straßen oder Neupflanzung von Bäumen.
So wurden auch wir morgens um 8.00 Uhr abgeholt und zu einer Arbeitsstelle in unserem Stadtteil mitgenommen, wo Frauen dabei waren, Gestrüpp zu beseitigen, um einen Trampelpfad freizuhalten. Man muss jedoch sagen, dass ich mit dem Umgang der Hacke noch etwas unbeholfen war, weshalb ich mir schon einige schmunzelnde Blicke einfangen und das ein oder andere Getuschel hinter mir vernehmen musste. Ich hatte aber dennoch das Gefühl, dass sich die Einheimischen gefreut haben, dass wir vorbeigekommen sind. Einige der Kinder wussten auch schon unsere Namen und haben uns freudig begrüßt, was mich, in Anbetracht des erst recht kurzen Aufenthalts hier in Gisenyi, besonders gefreut hat.
Ich fand es sehr interessant, diesen Tag mitsamt den Menschen und der damit verbundenen Arbeit kennen zu lernen.
Liebe Inga,
ich stelle mir das schon richtig vor: Zwei Mzungus mit einer Hacke in mitten der Ruander … Haha. Das fanden die sicherlich wirklich witzig, haben sich aber nicht getraut zu lachen! Egal. Der gute Wille zählt und das wissen die Leute auch zu schätzen!
Weiterhin viel Spaß bei eurer Einarbeitung und liebe Grüße aus Aachen, Uta