Die Nacht in Delhi ist lau. Die erste laue Nacht nach den endlos scheinenden Wochen der extremen Hitze und der stärksten Monsunregenfälle seit Jahren. Ich sitze im Minivan unserer Partnerorganisatione IGSSS zusammen mit Fotograf Daniel Etter und Indu Prakash Singh. Indu arbeitet seit über zehn Jahren mit und für die Rechte der Obdachlosen in Delhi, in ganz Indien. Er hat viel zu erzählen und man spürt, dass sein Wissen nicht aus Büchern stammt.
Indu arbeitet direkt mit den Menschen auf der Straße. Er kennt ihre Sorgen, ihre Ängste, ihre Hoffnungen. Wir besuchen einige der Nightshelter, die IGSSS in Delhi unterstützt. 40 dieser Unterschlüpfe gibt es in der indischen Hauptstadt. 150 müssten es, gemessen an der Einwohnerzahl Delhis, eigentlich sein. „Die Regierung hat die Wichtigkeit dieser Unterkünfte lange verkannt“, so Indu. Im Januar diesen Jahres gab‘ es einen Beschluss des höchsten Gerichts in Delhi: jede indische Stadt muss ein Shelter je 100.000 Einwohner bereitstellen. Wir erreichen das einzige Shelter für Frauen, dass es in Delhi gibt. In einem großen Raum mit Etagenbetten übernachten 25 Frauen und ihre Kinder. Die meisten von ihnen wurden von ihren Männern verlassen, halten sich mit einer Anstellung als Putzfrau über Wasser. Tagsüber arbeiten sie in privaten Haushalten, abends kehren sie zum Schlafen in das Shelter zurück. Für ein eigenes Dach über dem Kopf reicht ihr Lohn nicht. Indu kennt viele dieser Frauen seit Jahren. Sie freuen sich über seinen Besuch, nehmen ihn direkt in Beschlag, erzählen ihm die Neuigkeiten aus ihrem bescheidenen Leben. Er hört geduldig zu. „Als ich mit meinen Kindern auf der Straße schlief, wurde ich jede Nacht von der Polizei verfolgt“ erzählt eine Frau. „Sie haben mich und meine Kinder geschlagen, sie wollten Geld von uns. Hier sind wir endlich in Sicherheit.“
danke für die guten berichte die sind sehr gut die haben mir geholffen mein referrat gut zu machen !!!!!!!
Hallo Daniela – danke für deine guten und kritischen Berichte: komm heil zurück!!!
Der Jörg aus Berlin