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Rundreise zur Fastenaktion: Tag 2 in Lima

Gottfried Baumann von Misereor bloggt im Vorfeld der Fastenaktion von einer Reise in Peru. Er ist dort mit Vertretern des Bistums Regensburg unterwegs. In Regensburg findet in diesem Jahr die Eröffnung der Fastenaktion unter dem Leitwort „Menschenwürdig leben. Überall!“ statt.

Die andere Seite von Lima haben wir heute kennengelernt. Obwohl wir in der gleichen Stadt unterwegs sind, ist es, als sei man auf einem anderen Planeten, oder besser: Dem Mond. Aber der Reihe nach.

Nah bei den Menschen: Mit einer Delegation von Regensburgern in Lima unterwegs.

Nah bei den Menschen: Mit einer Delegation von Regensburgern in Lima unterwegs.

Schon früh am Morgen machen wir uns auf nach Cabayllo im äußersten Norden von Lima. Beim Generalvikar  des Stadtrandbistums erfahren wir – nach Morgenmesse und Frühstück – etwas über die Gefängnisarbeit. Denn dort ist eines der größten Gefängnisse des Landes, in dem auch viele Mitglieder der Terrorvereinigung „Leuchtender Pfad“ einsitzen.

Dieser gehörten auch viele Jugendliche an, die für schwere Massaker und Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht wurden. Wie geht man damit um, als Jugendlicher aus ideologischen Gründen andere gefoltert, verletzt, getötet zu haben? Die Kirche übernimmt in diesem Gefängnis eine wichtige Aufgabe für die  Menschen, um die sich sonst niemand kümmert.
Eine Dreiviertelstunde Autofahrt später sind wir dann in Lomas de Cabayllo, wo die Menschen am Rande des Mülls leben. CIDAP, der MISEREOR-Partner, erwartet uns mit einem umfangreichen Besichtigungsprogramm.

Beim Partner CIDAP zu Gast.

Beim Partner CIDAP zu Gast.

Zunächst muss ich lachen – obwohl ich noch nie hier war, kenne ich ganz viele Menschen aus den Materialien zur Fastenaktion. Da sind Viviana Arriola und  Samuel Yáñez, die  uns als Gäste der Fastenaktion in Deutschland besuchen werden. Dort drüben steht Graciela, die Bürgervertreterin, die im MISEREOR-Magazin groß abgebildet ist. Zuerst geniert sie sich ein wenig, als ihr Foto im mitgebrachten Magazin die Runde macht und alle lachen und auf sie zeigen. Aber dann packt sie sich resolut den Regensburger Bischof Müller, führt ihn herum und erzählt von ihrem harten Überlebenskampf inmitten der Müllkippen.

 

In Lomas de Cabayllo ist alles staubig.

Alles hier ist staubig, es qualmt aus irgendwelchen Löchern, wo illegal Müll und sogar Autobatterien verbrannt werden. Deshalb sind viele Kinder krank, leiden an Hautausschlägen und Bleivergiftung. In einem neu errichteten Heim für kranke Kinder erwarten uns ca. 20 Kinder in Rollstühlen. Viele von ihnen werden nie wieder laufen können.

Hier treffe ich auch den Cousin von Magali, dem „Star“ der Kinderfastenaktion. Er freut sich über den Comic der Kinderfastenaktion, in dem es um das Leben der Kinder hier in Lomas de Cabayllo geht.
Später wird es noch einmal richtig feierlich – Bischof Müller wird Ehrenbürger von Cabayllo! Bürgermeister Rafael Alvarez lässt eine Urkunde verlesen und bedankt sich für den Einsatz der Menschen hier am Rande der Stadt.

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Gottfried Baumann war Büroleiter der Hauptgeschäftsführung bei Misereor.

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