Aachen – Düsseldorf – Dubai – Addis Abeba – Attat.
48 Stunden dauerte die Reise in eine andere Welt…
Und dann war ich da: mitten im Gurageland, einer der ärmsten Regionen Äthiopiens, weit entfernt von der nächsten Teerstraße, dem Post- und Telefonnetz. Die Luft trübe vor Rauch und gesättigt mit dem Geruch nach Kaffee und offenen Feuern, der Boden schlammig und von Sturzbächen zerfurcht, überall Menschen, Hühner, Ziegen. Und mitten darin: das Attat Hospital.
Um hier nicht vollkommen unvorbereitet reinzustürzen, hatte ich mich natürlich ein wenig vorbereitet: ein mehrwöchiges Praktikum im Tropeninstitut, monatelanger Amharisch-Unterrricht, ausführliche Gespräche mit afrikaerfahrenen Menschen. Mein Verstand wusste, was mich erwartete. Meine Sinne wussten es nicht.
Sie sind auch nach zwei Wochen noch völlig überfordert mit den extremen Kontrasten, die hier den Alltag bestimmen:
zwischen eiskaltem, alles mit sich reißendem Regen und sengender Sonne, zwischen dem köstlichen Duft frisch gerösteten Kaffees und dem beißenden Gestank, der mir morgens in den Krankenzimmern entgegenschlägt, zwischen dem Anblick glücklicher, lärmender Kinder und ihrem Leid, wenn sie zu spät ins Krankenhaus gebracht werden.
Liebe Julia,
zunächst einmal ist es schön, etwas von dir zu lesen. Das ist für dich sicher eine völlig neue Lebenserfahrung, die dir viel für deine persönliche wie für deine berufliche Entwicklung geben wird. Sieh zu, dass du das alles physisch und psychisch gut überstehst.
Ganz herzliche Grüße
Thomas
Das klingt ja alles schon sehr aufregend und ich hoffe, du kommst gut klar mit den Kontrasten zu unserer westlichen Welt?! Ich freue mich schon auf deine nächsten Einträge. Stellst du zufälligerweise irgendwo noch mehr Fotos online?