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Wir sind da! – hier: Neu Delhi

Wir sind da!  – hier: Neu Delhi

Verkehr in Delhi im Dunkeln

Verkehr in Delhi im Dunkeln

Die ersten Tage sind vorüber und wir sind gut in Neu Delhi angekommen. Am Flughafen kamen wir montagnachts an. Zwei Männer von Tristans Organisation Butterflies warteten dort auf uns, um uns abzuholen. Als wir den schönen Flughafen verließen, bemerkten wir schon, dass Indien das Land der Gegensätze ist, denn auf dem Weg zum Auto kamen direkt ein paar junge Männer auf uns zugestürmt und nahmen uns die Wagen, auf die wir unser Gepäck geladen hatten, ruckartig ab. Ich dachte zuerst, dass sie zu den Leuten von Butterflies gehörten, doch es stellte sich heraus, dass sie nur versuchten, Geld zu verdienen. Es war echt merkwürdig, dass wir dabei immer wieder auf ein riesiges Werbeplakat der Automarke Jaguar schauten.

Verkehr in Delhi im Hellen

Verkehr in Delhi im Hellen

Auf der Autofahrt vom Flughafen zu unserem neuen Zuhause konnten wir uns ein erstes Bild des Verkehrs machen. Der Verkehr ist echt der Hammer. Ich glaube, es gibt kaum Regeln, oder sie werden zumindest, wenn es welche gibt, kaum eingehalten. Alle Fahrzeuge fahren einfach, ohne wirklich dabei auf markierte Spuren zu achten. Die Inder müssen echt gute Autofahrer sein, da sie mit dieser Verkehrssituation gut umgehen können.

Angekommen

An unserem Haus angekommen, lernten wir direkt unseren Vermieter Ajay kennen, der echt nett ist und ziemlich gut Englisch kann. Er hat uns sogar seine Matratze gegeben, damit wir nicht nur auf einem Holzgestell und einer dünnen Decke schlafen müssen. Irgendwie ist das normal, dass viele Inder auf harten Böden schlafen.

Hofeinfahrt vom Hause

Hofeinfahrt vom Hause

Direkt am nächsten Morgen erschien Faiza, eine Mitarbeiterin von Pravah, bei uns und und schaute nach unserem Wohlbefinden. Sie erklärte uns auf Englisch, wo der nächste Markt sei und machte mit mir aus, dass ich am Nachmittag mit einem von dieses kleinen motorisierten Autos, Rickshaws, ins Büro komme. Als sie weg war, versuchten Tristan und ich, den Markt zu finden, der uns auch nochmal von Ralph, einem Deutschen, mit dem wir ab und zu für ein paar Tage zusammenwohnen werden, empfohlen wurde. Trotz der einfachen Wegbeschreibung fanden wir keinen größeren Markt, sondern nur kleinere Geschäfte am Straßenrand unserer Straße. Überwältigt von den ganzen Eindrücken, irrten wir zwischen den kleinen Läden umher. Wir konnten anfangs nicht mal herausfinden, was genau die einzelnen Läden so anbieten. Irgendwann entdeckten wir dann doch einen kleinen Einkaufsladen, in dem wir dann ganz viel Wasser kauften. Danach liefen wir erstmal wieder zu unserem Haus, da wir genügend Eindrücke gesammelt hatten.

Erstes Kennenlernen – PRAVAH

Das ist der Markt, den wir dann doch noch gefunden haben.

Das ist der Markt, den wir dann doch noch gefunden haben.

Am Nachmittag ging es dann mit dem motorisierten Dreirad los zu Pravah. Dort angekommen, lernte ich die Leiterin Neha, meine Ansprechpartnerin Megha und weitere Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen kennen. Nach einem Gespräch mit ihnen durfte ich mich erstmal ausruhen und an einen Computer, bei dem sogar mehrere Seiten über den Titelgewinn Deutschlands bei der WM geöffnet waren. Danach wurde ich dem ganzen Pravah-Team vorgestellt und musste eine kleine Rede halten. Ich verteile meine Gastgeschenke, die unter anderem aus deutscher Schokolade bestanden. Leider kannten die meisten Mitarbeiter/innen die Schokoladenmarken. Dafür durfte ich indische Süßigkeiten probieren, die echt lecker waren.

Am Mittwoch erschien ich verspätet um drei Uhr nachmittags am Büro. Ich kam zu spät, weil ich in dem Laden, in dem ich meine indische Handynummer beantragt hatte, meine Unterlagen vergessen hatte und deshalb nochmal zurück musste. Das war mir etwas unangenehm, weil ich schon am zweiten Tag über eine Stunde zu spät war und dann noch in eine Präsentation reinplatze.

Eine Woche voller Eindrücke

Der Lotustempel

Der Lotustempel

Von Mittwoch bis Freitag fand bei Pravah ein Treffen aller Mitarbeiter statt, die von allen drei Büros kamen. Bei diesem Treffen, das alle 6 Monate ist, stellten die für ihr Projekt zuständigen Leute ihre erreichten Ziele, den Plan für das nächste halbe Jahr und vorhandene Probleme vor. Das war echt interessant für mich, da ich dadurch einiges über Pravah erfahren konnte.

Meine Kollegen können echt gut Englisch, jedoch kann ich es durch den starken indischen Akzent nur schwer verstehen.

Am Donnerstag und Freitag konnte ich auch schon zwei indische Gerichte probieren, die sehr lecker, aber auch richtig scharf waren. Und ich hab noch nie so leckeren Tee getrunken.

Am Freitag fand als Abschluss des dreitägigen Treffens eine Party statt. Die Party wurde jedoch von einem noch schöneren Ereignis übertroffen: Unter dem Kollegium hatte sich ein Pärchen gefunden und verlobt. In Indien ist dies etwas ganz besonderes, da sonst normalerweise die Eltern entscheiden, wen die Kinder heiraten. Die Geschichte, die die beiden erzählten, und insbesondere der Teil, in dem es darum ging, wie der Vater der Tochter überzeugt wurde, war ziemlich beeindruckend.

Das Bild zeigt den Weg zum Tempel und einen Teil des Parks

Das Bild zeigt den Weg zum Tempel und einen Teil des Parks

Samstag und Sonntag hatten wir frei.

Am Samstag haben wir deshalb den in der Nähe liegenden Lotustempel besucht. Der Eintritt war kostenlos, um ihn jedoch zu sehen, mussten, wir durch eine Sicherheitskontrolle. Leider habe ich nicht wirklich verstanden, welches heilige Zeichen der Tempel symbolisiert. Daher hier nur Bilder.

 

Geschrieben von:

Dominik

Meine Name ist Dominik, ich bin 19 Jahre alt und habe in diesem Jahr mein Abitur in Bottrop gemacht. In meiner Freizeit spiele ich gerne Gitarre, bin viel mit dem Fahrrad unterwegs und treffe mich mit meinen Freunden in einem Jugendtreff, der gleich bei mir um die Ecke ist. Mit dem Freiwilligendienst werde ich nach Indien reisen, um dort in Neu Delhi bei der Organisation PRAVAH zu arbeiten. PRAVAH ist in einigen gesellschaftlichen Bereichen Indiens tätig, jedoch setzt sich diese Organisation auch mit den Problemen der gesellschaftlich eingegrenzten Klassen Indiens auseinander, die durch das Kastensystem hervorgebracht werden. Sie möchte beispielsweise auch reichere indische Menschen auf diese Missstände aufmerksam machen. Ich bin sehr gespannt, was auf mich zukommen wird, da es sich hier um ein für mich sehr interessantes Thema handelt, dessen Strukturen und Hintergründe ich mir nicht bewusst bin und diese auch vielleicht nicht nachvollziehen kann. Aber trotzdem freue ich mich auf die 10 Monate, in denen ich viele neue und fremde Dinge kennen lernen darf.