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Auf den Philippinen wächst die Angst

Der Name „Hagupit“ ist Tagalog und bedeutet so viel wie „harter Schlag“. Und genau dieser droht den Menschen auf den Philippinen nur ein Jahr nach Taifun Haiyan erneut. Wirbelsturm Hagupit (auf den Philippinen Ruby genannt) rast mit rund 200 Kilometern pro Stunde auf den südostasiatischen Inselstaat zu. Zehntausende Menschen sind auf der Flucht.

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Flugblätter mit Informationen zum Schutz vor Taifun Hagupit werden überall auf den Philippinen verteilt. Fotos: PECOJON

„Die Angst der Menschen auf den Philippinen ist groß. Sie haben das schwere Trauma um Haiyan noch nicht überwunden, da droht die nächste Katastrophe“, berichtet Asienreferent Elmar Noé aus Gesprächen mit Partnerorganisationen vor Ort. Taifun Hagupit soll in der Nacht auf Sonntag unserer Zeit im Norden der Insel Samar auf Land treffen. Die philippinischen Behörden fürchten, dass der Wirbelsturm mit einer Windstärke von bis zu 200 Kilometern pro Stunde und Wellen von bis zu vier Metern Höhe über die Philippinen hereinbrechen könnte. Das Tragische: Der betroffene Küstenabschnitt war bereits vor einem Jahr vom Tropensturm Haiyan, dem bis dato stärksten Taifun in der Geschichte des Landes, verwüstet worden. Tausende Menschen starben damals, Hunderttausende verloren ihr Zuhause. Mit einer Breite von rund 700 Kilometern bedroht Hagupit auch Manila, die dicht besiedelte Hauptstadt der Philippinen.

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Über lokale Radiostationen werden die aktuellsten Entwicklungen zum Taifun verbreitet.

„Nach der Erfahrung mit Haiyan und die Projektarbeit unserer Partner bedingen jedoch, dass sich die Menschen nun besser auf den Wirbelsturm vorbereiten“, sagt Elmar Noé. So informiert das Philippine-Misereor Partnership (PMPI), ein Zusammenschluss von rund 300 philippinischen Nichtregierungsorganisationen, via Flugblätter und Facebook Informationen darüber, wie die Menschen sich am besten auf den Taifun vorbereiten können: etwa Essensvorräte anschaffen, Batterien und Taschenlampen, wetterfeste Kleidung und Erste-Hilfe-Sets parat haben. Lose umherliegende Gegenstände sollen verstaut und Fenster verbarrikadiert werden. Notrufnummern werden verteilt, über lokale Radiostationen streut das Journalistennetzwerk Pecojon aktuelle Nachrichten zum Taifun. Auch die philippinische Armee ist in höchster Alarmbereitschaft.

Zehntausende Menschen aus den Küstenregionen sind auf der Flucht ins Innere des Landes, zu Familienmitgliedern, Freunden oder in Notunterkünfte wie Schulen, Kirchen oder Universitäten. Häuser, die sich gerade erst im Wiederaufbau befinden, werden zurückgelassen. In der Region Bicol sind vor allem die Menschen gefährdet, die um den Vulkan Mayon leben – ein Erdrutsch durch die Wassermassen könnte ihre Dörfer zerstören. Auch sie werden von einer lokalen MISEREOR-Partnerorganisation, BCDI (Bicol Consortium for Development Initiatives), unterstützt und wenn nötig, in die durch die Landesregierung eingerichteten Evakuierungszentren gebracht.


Weitere Informationen

Wie unterstützt MISEREOR den Wiederaufbau nach Taifun Haiyan? Infos dazu gibt es auf www.misereor.de

Mehr Berichte über die Nothilfe & den Wiederaufbau nach Taifun Haiyan. mehr lesen (Blog-Schlagwort „Taifun“)

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Rebecca Struck hat als persönliche Referentin von MISEREOR-Chef Pirmin Spiegel gearbeitet.

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