Eine große und bunte Delegation hat am 1. Dezember mehr als 50.000 in Deutschland und Brasilien gesammelte Unterschriften gegen den Staudammbau am Tapajós an die brasilianische Regierung übergeben.
„Der Amazonas ist kein leerer Raum, wie viele von euch in den Medien verbreiteten. Heute schaut ihr in die Gesichter der Menschen, die am Fluss Tapajos leben. Das ist unser Lebensraum,“ mit diesen Worten übergab Rogan Kaba, ein Sprecher des Volkes der Munduruku, die 51.083 Unterschriften an Juliana Ferreira Simoes, Direktorin des Ministeriums für Sammelwirtschaft und nachhaltige ländliche Entwicklung. Die Delegation der Munduruku war dazu ins Umweltministerium in der brasilianischen Hauptstadt Brasília gekommen. Vertreter des brasilianischen ökumenischen Rates der Kirchen (CONIC), der Landpastorale (CPT), der „Bewegung gegen den Bau von Staudämmen“ (MAB) und des Indianermissionsrates (CIMI) begleiteten sie.
Die Übergabe war ein starkes und eindrucksvolles Signal für die Rechte der Indigenen in Brasilien und aller Menschen, die am Fluss Tapajós leben! Sie war ein starkes Signal für den Schutz ihrer Heimat und ihrer Lebensgrundlage!
Staudamm vorerst gestoppt!
Die Petiton hat dazu beitragen, dass der Staudammbau am Tapajós vorerst gestoppt werden konnte. Doch noch ist der Kampf nicht gewonnen. Denn seit der Übergangsregierung von Präsident Temer wird der Druck auf die Indigenen und ihren Lebensraum spürbar größer. Soziale Organisationen, die sich für die Flussanwohner einsetzen, werden kriminalisiert und Menschenrechtler sogar verfolgt. Interessensgruppen aus der Wirtschaft bringen verstärkt Gesetzesvorlagen ein, die die Indigenengebiete massiv bedrohen. MISEREOR wird sich deshalb auch über diese Petition hinaus für die Rechte der traditionellen Bevölkerung und Indigenen in Brasilien einsetzen: Gegen den Bau von Megaprojekten und die großflächige Umweltzerstörung in der Amazonasregion.