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Ein König aus Afrika

Am 6. Januar begeht die katholische Kirche seit 1891 den Afrikatag. Landläufig wird an diesem Tag der heiligen drei Könige gedacht. Sie sind Weise, die ihre Gaben an die Krippe bringen. Einer von ihnen ist ein afrikanischer König, sagt die Überlieferung.

Einer der drei heiligen Könige als Krippenfigur.

Der afrikanische Weise ist in die Geschichte eingegangen, weil er seine Gaben brachte. Foto: MISEREOR

Laut Entwicklungsminister Müller soll 2017 „Afrikajahr“ werden. MISEREOR wird seine Fastenaktion 2017 mit dem Partnerland Burkina Faso gestalten. Bis 1984 hieß dieses Land Obervolta und wurde dann in das „Land der aufrechten Menschen“ umbenannt, wie sich der afrikanische Name übersetzen lässt.
Diesen neuen Namen greift MISEREOR auf und stellt Kreativität, Findigkeit und Durchhaltevermögen afrikanischer Bäuerinnen und Bauern in den Vordergrund.

MISEREOR weist auf die Stärken der Menschen Afrikas hin

Es sind nicht die „fünf K’s“ – Krieg, Katastrophe, Korruption, Krankheit, Krise-, die unser Afrikabild allein bestimmen sollen. Afrika ist mehr.

Wenn wir genau hinschauen, kann Afrika uns überraschen: mit den Initiativen der bäuerlichen Familien des Sahel, die Salben erfinden zum Erhalt der Gesundheit ihrer Tiere und die Methoden entwickeln, den Ackerboden vor Erosion zu sichern und fruchtbar zu machen. Eigenhändig aufgebaute  Minimolkereien verbessern den Lebensstandard in den Dörfern, aber es geht um noch mehr: Viele Afrikaner verteidigen konsequent die mühsam errichtete Demokratie; es entstehen kreative Mittelschichten, die ihre Potentiale abrufen.

„Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen.“ Das gilt für Afrika! Wir in Europa müssen sie nur sehen wollen und ihnen dann durch Solidarität und die Gestaltung politischer und ökonomischer Rahmenbedingungen auch eine Chance zum Wachsen geben.

Der afrikanische Weise ist als einer der drei heiligen Könige in die Weltgeschichte eingegangen, nicht, weil er besonders arm und hilfsbedürftig war, sondern weil er seine Gaben gebracht hat. Diese Chance sollte Afrika gerade 2017 erhalten.

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Pirmin Spiegel ist Hauptgeschäftsführer bei Misereor. Bevor er 2012 zu Misereor kam, war er 15 Jahre in Brasilien als Pfarrer tätig und bildete in verschiedenen Ländern Lateinamerikas Laienmissionare aus.

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