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Erdrutsche zerstören Dörfer im Hochland von Papua-Neuguinea

Mitten in der Nacht, um 3 Uhr Ortszeit, wurden am 24. Mai 2024 die Menschen im Dorf Kaokalam, in der Provinz Enga im Westen des Hochlands Papua-Neuguineas von einem schweren Erdrutsch überrascht.

© Diözese Wabag
© Diözese Wabag

Inzwischen gehen die Internationale Organisation für Migration und die Vereinten Nationen von bis zu 2.000 Verschütteten aus, weniger als zehn Personen konnten bisher geborgen werden. Es fehlt an schwerem Räumgerät, die Menschen graben teils mit bloßen Händen in der Erde. Und immer noch rutschen Erde und Geröll nach und drohen, die Helfer*innen unter sich zu begraben.

© Diözese Wabag
© Diözese Wabag

Mitarbeiter*innen der Diözese Wabag in der Provinz Enga haben sich auf den Weg gemacht, um den Menschen zu helfen. Schwester John Mary berichtet am 28. Mai:

„Nach Angaben von Überlebenden und Gemeindemitgliedern wurden 178 Menschen und mehr als 255 Häuser verschüttet, fünf Familien wurden vollständig ausgelöscht, und von etwa 250 Familien konnten einige Mitglieder entkommen, andere starben. Von der Katastrophe betroffen sind Angehörige des Panges-Clans, der zum Stamm der Kipul gehört. Weitere Häuser könnten gefährdet sein, da die nahe gelegenen Berge ebenfalls Risse haben und weitere Erdrutsche nicht auszuschließen sind.

Wir vermuten, dass es sich nicht nur um einen massiven Erdrutsch, sondern auch um ein Erdbeben gehandelt hat, da die felsigen Berge bis hinunter zum nahe gelegenen Fluss stark knarren.

1.322 Überlebende aus 250 Familien benötigen Hilfe bei der Deckung ihres Grundbedarfs an Nahrungsmitteln, Kleidung, medizinischer Versorgung, Notunterkünften, Wasser, Decken, Matten, Hygieneartikeln und Kochutensilien […].

Als Diözese haben wir schnell reagiert und die Menschen, die direkt von der Katastrophe betroffen waren, mit Lebensmitteln versorgt. Außerdem haben wir die Leicht- und Schwerverletzten medizinisch versorgt; wir haben sie in unsere Gesundheitszentren und das Krankenhaus von Wabag gebracht, wo sie behandelt werden.

Der Erdrutsch hat in einem großen Gebiet bis zu acht Meter hohe Trümmer hinterlassen und den Zugang zu den Straßen abgeschnitten, was die Hilfsmaßnahmen erschwert; aber Menschen guten Willens halfen uns, mit unseren Lebensmittel- und Medikamentenlieferungen vor Ort zu gelangen.“

© Diözese Wabag
© Diözese Wabag

Misereor hat eine Soforthilfe von 5.000 EUR für die Diözese Wabag zugesagt, die in den kommenden Tagen auf den Weg gebracht wird. Über die konkrete Nothilfe hinaus wird es in den kommenden Monaten notwendig sein, die Menschen, die alles verloren haben, beim Wiederaufbau (Gartengeräte, Saatgut und Setzlinge etc.) und gegebenenfalls bei der Umsiedlung materiell und psychologisch zu unterstützen.

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Corinna Broeckmann ist Regionalreferentin für Ozeanien und Sri Lanka bei Misereor.

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