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Regeln des Marktes außer Kontrolle

Bischöfe und Vertreter der Zivilgesellschaft finden am Sonntag vor dem Rio+20 Gipfel deutliche Worte.

Heilige Messe mit Mitgliedern der CIDSE und MISEREOR in der Kathedrale von Rio de Janeiro, Brasilien

Heilige Messe mit Mitgliedern der CIDSE und MISEREOR in der Kathedrale von Rio de Janeiro, Brasilien

Es war scheinbar ein gewöhnlicher Sonntag, gestern in Rio. Bei milden 26 Grad und wolkenlosem Himmel füllten sich morgens die Kirchen und mittags die Strände der Copa Cabana. Doch weder der Strandbesuch, noch die Gottesdienste waren wie sonst. Direkt an der Küste, am Aterro do Flamengo, brodelte der „Peoples Summit“, eine riesige, bunte Zeltstätte, durchdrungen von Diskussionen, Erklärungen und Musikeinlagen allerorten.

Und auch in den Kirchen blieb es nicht leise: viele Messen waren geprägt vom anstehenden Rio+20 Gipfel.

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Ein besonderes Ereignis fand in der Kathedrale von Rio statt. Bischöfe, Kirchenvertreter und viele Aktivisten aus anderen Teilen der Zivilgesellschaft aus aller Welt beteten gemeinsam für eine andere Welt, die ein Leben in Würde für Alle erlaubt. Gleich nach der Messe wurde eine Pressekonferenz einberufen. Ein von Misereor mit initiierte Erklärung fanden Bischöfe aus aller Welt deutliche Worte: „Wir sehen, das der Hunger nach Land, Wasser, anderen Rohstoffen und Energie dramatisch zunimmt und bereits heute Kriege verursacht“.  An anderer Stelle heißt es: „Wir haben eine enorme Herausforderung vor uns, denn wir haben die Kräfte des Marktes aus jeglicher Kontrolle entlassen, sie drohen, Gottes Schöpfung in Formen von „Naturkapital“ und „Humankapital“ umzuwandeln. Bischöfe erhoben die Forderungen nach einem neuen Entwicklungsparadigma, in dessen Mitte soziale Gerechtigkeit stehen muss. Ein starkes Zeichen zur rechten Zeit, denn seit gestern Reisen in Rio zunehmend die Staatschefs und Minister an.

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Benjamin Luig arbeitet bei MISEREOR als Referent im Bereich Entwicklungspolitik.

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