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Sacharow-Preis für Malala Yousafzai

Malala Yousafzai hat gestern den Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des EU-Parlaments bekommen. Und für die heutige Verleihung des Friedensnobelpreises wurde sie lange als Favoritin gehandelt. Mit ihm hat das Nobelpreis-Komitee nun die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ausgezeichnet. Doch schon die Nominierung hat die Aufmerksamkeit auf Malala Yousafzai und ihren Einsatz für die Bildung für Mädchen gelenkt. Und das ist auch einiges wert.

Girls in Community School_UEFMalala ist 16. Seit sie elf ist, engagiert sie sich für das Recht auf Bildung für Mädchen und Frauen in ihrer Heimat Pakistan. Vor genau einem Jahr ist sie deswegen von pakistanischen Taliban niedergeschossen worden. Aber sie machte weiter. Damit irgendwann alle Mädchen in der Khyber Pakhtunkhwa Provinz, im Nordwesten des Landes, zur Schule gehen können. Im Swat-Tal, das Teil der Provinz ist, hatten islamistische Extremisten während ihrer Herrschaft zwischen 2007 und 2009 über 750 Schulen zerstört.

Malala ist mittlerweile zum Symbol geworden. Ein Symbol, das in Pakistan nicht unumstritten ist. Unumstritten aber ist, dass alle Menschen ein Recht auf Bildung haben. In einem Land, in dem rund ein Drittel aller Männer nicht lesen und schreiben kann und über 60 Prozent der Frauen Analphabetinnen sind, wird dieses Recht verletzt. Jeden Tag.

Heute ist der Internationale Mädchentag. Ein Anlass mehr, Malala zu ihrem Mut und ihrem Einsatz zu gratulieren. In Pakistan kann noch immer die Hälfte der Mädchen nicht zur Schule gehen. Malala wird noch lange weiterkämpfen müssen. Aber sie hat Unterstützung. Auch von MISEREOR.

Community School Lahore_GODHBildung ist ein Schwerpunkt der Projektarbeit in Pakistan. Seit über 50 Jahren unterstützt MISEREOR Schulen, finanziert Lehreraus- und -fortbildung und kleine, gemeindebasierte Bildungsprojekte. Zum Beispiel in der Millionenmetropole Lahore. Dort können Kinder aus Familien, die halbnomadisch leben, dank der Partnerorganisation GODH zur Schule gehen – Zugang zu staatlichen Bildungseinrichtungen haben sie nicht. Und so sind die zwölf Schulen von GODH für rund 650 Jungen und Mädchen die einzige Chance auf Bildung und damit eine selbstbestimmte Zukunft.

Auch Flüchtlingskinder können oft keine Schule besuchen. Deswegen unterstützt MISEREOR das Don Bosco Learning Center im Westen des Landes, in dessen fünf Schulen über 2.000 afghanische Flüchtlingskinder eine Grundbildung erhalten. Mehr als die Hälfte davon sind Mädchen.

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Petra Kilian arbeitet im Berliner Büro von MISEREOR.

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