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Philippinen: Vor Ort auf der Insel Samar I – Im Trümmerfeld von Guiuan

Erster Teil eines Berichts von MISEREOR-Mitarbeiter Elmar Noé

Wir hoffen einen Beitrag dazu leisten zu können, dass die Menschen Schritte hin zu einem eigenständigen Leben unternehmen können, zum Beispiel durch das Wiederanlegen von Palmenhainen.

Wir hoffen einen Beitrag dazu leisten zu können, dass die Menschen Schritte hin zu einem eigenständigen Leben unternehmen können, zum Beispiel durch das Wiederanlegen von Palmenhainen.

Nach 10 Stunden Autofahrt erreichen wir kurz vor dem Dunkelwerden die Stadt Guiuanauf der Insel Samar. Auf dem Weg dorthin sehen wir, welche Zerstörungskraft der Taifun Haiyan hatte, der auf den Philippinen Yolanda genannt wird: Ganze Dörfer sind zerstört, Palmenwälder existieren nicht mehr, Straßen wurden von der Sturmflut weggespült. Wir sehen, wir Menschen versuchen, sich in den Trümmern irgendwie vor dem Starkregen zu schützen, der heute fast den ganzen Tag heruntergegangen ist.

Das Ausmaß der Verwüstung vor Augen

Die Häuser sind nur noch Trümmer und man blickt über ein unüberschaubares Chaos aus Steinen, Hausrat, Autos, Baumresten.

Die Häuser sind nur noch Trümmer und man blickt über ein unüberschaubares Chaos aus Steinen, Hausrat, Autos, Baumresten.

Man meint, dass es nicht schlimmer werden kann – und dann kommt man in die Stadt an der Südspitze der Insel Samar, die als erste auf den Philippinen die Wucht von Yolanda abbekommen hat: Guiuan .Das Bild ist unvorstellbar: Die Häuser sind nur noch Trümmer und man blickt über ein unüberschaubares Chaos aus Steinen, Hausrat, Autos, Baumresten und Teilen von Strommasten. Dazwischen Menschen, die versuchen, sich in den Trümmern zurechtzufinden und provisorische Hütten zu errichten.

Aufnahme in Gastfamilien – Ein Weg der Traumabewältigung

Ganze Straßen wurden von der Sturmflut weggespült.

Ganze Straßen wurden von der Sturmflut weggespült.

Erschien es uns auf den Dörfern noch möglich, wieder etwas aufbauen zu können, hat man hier den Eindruck, dass man nur noch alles abtragen kann, um eine neue Stadt errichten zu können. Immer wieder sehen wir auf unserem Weg Busse mit Menschen, die aus der Katastrophenregion fliehen. Sie versuchen bei Verwandten in anderen Landesteilen unterzukommen oder dürfen darauf hoffen, bei Gastfamilien aufgenommen zu werden, wie uns Bischof Baylon von Legazpi in der Region Bicol geschildert hat. Dort bereitet sich die Diözese darauf vor, zunächst 50 Familien, aber letztendlich dann doch wahrscheinlich viele mehr aus den vom Taifun betroffenen Gebieten aufzunehmen. Man möchte darauf verzichten, die entwurzelten Familien in Evakuierungszentren unterzubringen, sondern versucht, durch die Unterbringung bei Gastfamilien etwas zur Traumabewältigung beizutragen.

Im Trümmerfeld von Guiuan stehen zwar noch einzelne Häuser, von denen einige noch bewohnbar sind, dennoch sind auch sie stark beschädigt. Ein Lichtblick ist jedoch untern anderem das ehemalige Krankenhaus, welches nun von einer Hilfsorganisation wieder in Betrieb genommen wurde.

Nach dem Taifun kommt der Regen

Wie mag es den vielen gehen, die auch diese Nacht kein festes Dach und oft nicht einmal, wie hier, eine dichte Plane über dem Kopf haben?

Wie mag es den vielen gehen, die auch diese Nacht kein festes Dach und oft nicht einmal, wie hier, eine dichte Plane über dem Kopf haben?

Wir sind im Konvent des Holy Rosary Parish untergekommen. Wie durch ein Wunder ist neben der völlig zerstörten Kirche ein Teil des Wohngebäudes der Priester zumindest teilweise intakt geblieben: Im ersten Stock des Hauses hat ein größerer Raum ein noch unbeschädigtes Dach. Im Erdgeschoss steht zwar Wasser und im Raum nebenan fehlt das Dach und die Dachbalken sind in den Raum gestürzt, aber wir dürfen mit den Bewohnern im Trockenen schlafen, wofür wir sehr dankbar sind.

Draußen regnet es indes weiter. Ab und an wird Sprühregen durch das zerbrochene Fenster hereingeweht, aber wie mag es den vielen gehen, die auch diese Nacht kein festes Dach und oft nicht einmal eine dichte Plane über dem Kopf haben?

Lesen Sie mehr im zweiten Teil: Philippinen:  Hilfe, die ankommt!

 

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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