Die MISEREOR Fastenaktion 2014 stellt unter anderem die Frage ‚Wie wollen wir leben?’. Passend dazu lädt sie nach dem Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 9. März in die Markthalle Neun in Berlin Kreuzberg ein. Eine von 14 überdachten Markthallen, die in Berlin Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden. 2011 wurde die Halle neu eröffnet und bereichert seitdem die kulinarische Szene Berlins – mit dem Fokus auf nachhaltigem Konsum.
Freitags und samstags gibt es einen Wochenmarkt, donnerstags den „Street Food Thursday“. Und täglich regionales Essen in der Kantine Neun: Hier kochen die Köche nur mit Produkten von regionalen Kleinbauern und aus dem Fairen Handel. Und darum geht’s den Betreibern der Markthalle Neun: Sie soll eine Plattform für regionale Produkte und nachhaltige Esskultur sein.
Nikolaus Driessen und Bernd Maier haben den Berliner Senat mit ihrem nachhaltigen Konzept überzeugt und sind seid drei Jahren zusammen mit Florian Niedermeier Geschäftsführer der Markthalle IX. Sie freuen sich auf den Besuch von MISEREOR in der Kreuzberger Markthalle.
MISEREOR: „Eine Halle für alle“ – Wie sind Sie darauf gekommen die Markthalle IX als eine Plattform für eine andere Art zu leben zu nutzen?
Nikolaus Driessen: Bernd und Florian hatten vorher einen Feinkostladen. Sie haben schon immer von einer eigenen Markthalle geträumt. Als der Senat die Halle verkaufen wollte, haben wir darum gekämpft, dass nicht der beste Preis, sondern das beste Konzept gewinnt. Wir hatten die Vision, dass die Markthalle schrittweise wieder zu dem wird, wofür sie eigentlich gedacht war: Zu einem Treffpunkt für Menschen und einer Plattform für lokale Kleinhändler.
MISEREOR: Ihr wollt mit der Markthalle IX regionale Produkte fördern, euch für saisonalen Konsum und Fleischkonsum aus artgerechter Haltung einsetzen. Warum ist es wichtig, dass wir uns Gedanken über unseren Lebensstil machen?
Nikolaus Driessen: Weil immer deutlicher wird, dass unser Konsum hier Effekte auf das Leben von Menschen in anderen Teilen unserer Erde hat. Und dass die Ressourcen unseres Planeten nicht unendlich groß sind.
Ihr habt viel mit dem Thema ‚Nachhaltigkeit’ zu tun. Ist es eigentlich heutzutage normal, dass Menschen über ihren Lebensstil nachdenken?
Nikolaus Driessen: Wir haben am Anfang auch ordentlich Gegenwind bekommen. Nicht jeder im Kiez kann und möchte biologisch und ökologisch konsumieren. Wir stehen in engem Kontakt mit Initiativen aus der Nachbarschaft und sind froh, dass sich die Markthalle wirklich zu einer Plattform für alle entwickelt. Immer mehr Menschen machen sich Gedanken über nachhaltigen Konsum und wollen diesen auch ausprobieren. Immer mehr Leute haben Lust auf gute Lebensmittel.
MISEREOR eröffnet in diesem Jahr seine Fastenaktion zum Thema Hunger in Berlin. Es wird auch Programm in der Markthalle Neun geben: Wie habt ihr reagiert, als ihr die Anfrage bekommen habt?
Nikolaus Driessen: Wir haben uns gefreut! Das Anliegen MISEREORs ist ja auch Teil unseres Konzeptes: Wir wollen einen nachhaltigen, regional und saisonal geprägten Konsum fördern. Dafür bieten wir Produzenten aus der Region eine Plattform. Und wir wollen den nachhaltigen Lebensstil immer wieder auf die Agenda, in die Diskussion bringen.
Mehr Informationen…
Webseite der Markthalle Neun: http://www.markthalleneun.de/
Einen guten Eindruck von der Markthalle Neun gibt es hier: