Mittwochmorgen bin ich in der 13-Millionen-Metropole Buenos Aires gelandet – doch der erwartete Kulturschock blieb erst einmal aus. Während der Reise über Reconquista in meine neue Heimat Resistencia entdecke ich so langsam die vielen Gesichter Argentiniens, die im Glitzern der Hauptstadt zunächst untergehen.
Gläserne Wolkenkratzer, Irish Pubs, imposante Steinbauten aus dem frühen 20. Jahrhundert. Es könnte auch New York, Hamburg oder das „Paris des Südens“ sein, wie mein Reiseführer meint. IN.CU.PO.- Mitarbeiter Guillermo Straguzui, der sich während meiner zwei Tage in Buenos Aires herzlich um mich kümmert, erklärt mir schnell: „Das hier ist nicht das Argentinien, wie du es kennenlernen wirst.“ Eine Sache, die aber mit Sicherheit authentisch argentinisch ist und an die ich mich wohl auch ohne weiteres gewöhnen kann, sind die leckere Empanadas! Damit fällt es jedenfalls nicht schwer, auf den heimischen Döner und die Curry-Wurst zu verzichten:)
Auf dem Weg zu IN.CU.PO.
Nach einer 10stündigen Busfahrt bin ich in Reconquista angekommen, wo sich das Hauptbüro einer Partnerorganisation IN.CU.PO. befindet.
Ich werde von allen super nett begrüßt und bekomme sogleich den ersten Schluck Mate angeboten. Im Büro, an der Bushaltestelle und im Park sieht man überall Leute mit ihrer Mate-Tasse umherlaufen. Darin befindet sich der aus Blättern (yerba) aufgebrühter, koffeinhaltiger Tee, der für mich beim ersten Schuck einfach nur bitter schmeckt. Aber ich habe ja noch genügend Zeit, um mich mit diesem Staatsgetränk zu anzufreuden…
Ankunft in der Realität des Nordens
Nichts erinnert nun mehr an den Metropolentrubel der Hauptstadt und im Büro wird mir zum ersten Mal so richtig von der Realität des Nordens berichtet. Von Silivia Braidot, eine der vier Direktoren von IN.CU.PO., und anderen Mitarbeitern erfahre ich, wie die Organisation den Kleinbauern und den indigenen Gruppen hilft, sich in das wandelnde Lebensumfeld einzugliedern und ihre Rechte einzufordern. Die Region leidet bereits unter den Folgen des Klimawandels und ist durch die zunehmenden Kommerzialisierung und Mechanisierung der
Landwirtschaft von wachsender Arbeitslosigkeit betroffen. Ein Thema der Projektarbeit umfasst zum Beispiel Wirtschaftsförderung, wobei den Interessenten die Grundlagen eines eigenen Unternehmens näher gebracht werden. Ein anderes Projekt unterstützt die Bauern dabei, die Techniken nachhaltiger Land- und vor allem Forstwirtschaft zu erlernen
Ich kann es nun kaum erwarten, am Montag nachmittag endlich in Resistencia anzukommen und dort selbst die neuen Kollegen und die Arbeit kennen zulernen:)!
Liebe Claudia,
wir wünschen dir viel Erfolg bei der Umsetzung deiner Pläne vor Ort und eine schöne Zeit in Argentinien. Den Mate Tee mussten wir auch schon probieren. Sehr gewöhnungsbedürftig für unser Geschmacksnerven.
Wir werden deinen Nachrichten aus der Resistencia weiter mit Spannung verfolgen.
LG Familie Löffler
Liebe Claudia,
ich wünsche dir weiterhin alles Gute für deinen neuen Alltag. Aber so schwungvoll wie du klingst, wirst du das schon wuppen. Vielleicht kannst du dir heimlich ein bisschen Zucker in den Mate schmuggeln …;-))) Lass uns wissen, wie es dir in Resistencia ergeht.
LG aus Aachen, Uta