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Gegen das Vergessen: Aachener beten für Menschen in Kriegsregionen

Rund 200 Menschen gedachten in einer Solidaritätsandacht den Menschen im Nahen und Mittleren Osten

Frauen und Männer, Kinder, Jugendliche und alte Menschen: Der Krieg im Mittleren und Nahen Osten hat bereits viele Tausende das Leben gekostet und Hunderttausende zu Flüchtlingen gemacht. „Wir sind betroffen angesichts der Lage vieler Menschen, die unter Krieg, Gewalt und Gewaltandrohung leiden“, sagte der Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff.

In Solidarität mit allen Menschen, die vom Krieg betroffen sind, hatte das Bistum Aachen mit den drei weltkirchlichen Hilfswerken Misereor, missio und dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ zum gemeinsamen Gebet in die Kirche St. Foillan am Donnerstagabend eingeladen. Etwa 200 Besucher folgten der Einladung und versammelten sich zu ungewohnter Stunde mit einem außergewöhnlichen Anliegen.

„… mit einem Herzen voller Tauer..“

Neben Gebet, einem Psalmvers, der die Bedrängnis der Menschen biblisch in einprägsame Worte fasst, und Fürbitten verlas Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident von missio Aachen und des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, einen Friedensappell von Papst Franziskus. Daneben brachten die kurzen Berichte von Projektpartnern der Hilfswerke, die die Ohnmacht der Veranstalter illustrierten, zum Ausdruck, wie schwierig es ist, angesichts der Ereignisse im Irak, in Syrien oder in Gaza friedliche Wege aus den Konflikten zu finden. Monsignore Pirmin Spiegel, Misereor-Hauptgeschäftsführer, las einen Auszug aus dem Brief eines Bischofs aus Aleppo. Darin heißt es: „Heute schreibe ich ihnen, benommen vom Krach der Bomben, die ganz in der Nähe fallen, und mit einem Herzen voller Trauer und Bitterkeit.“ Eine Partnerorganisation von Misereor im Irak appelliert: „Wir rufen die internationale Gemeinschaft dazu auf, Solidarität mit den Opfern des Terrorismus im Irak zu zeigen.“

Stilles Zeichen gegen Krieg und Gewalt

Im Heiligen Land herrscht nach neun Wochen Krieg nun Waffenstillstand. Doch Gaza liegt in Trümmern. „All das, wofür wir uns in den letzten vier Jahrzehnten engagiert haben, nämlich für Versöhnung, für soziale Gerechtigkeit, für gesellschaftlichen Wandel, für menschliche Integrität, all das scheint vor meinen Augen zusammenzubrechen“, berichtet ein langjähriger Partner der Hilfswerke aus Israel. Besonders die Kinder leiden unter den Folgen von Krieg und Zerstörung im Nahen und Mittleren Osten. Krieg erschüttert ihr Leben in den Grundfesten, er zerstört ihr Zuhause und bricht ihr Vertrauen in die Erwachsenen. Die zehnjährige Georgette, ein Mädchen aus einer syrischen Flüchtlingsfamilie, das in einer vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ unterstützten Einrichtung betreut wird, sagt: „Bei uns in Syrien konnten wir nachts nicht mehr schlafen wegen der der Explosionen und der Bomben, die um uns herum fielen.“ Mit diesen Berichten von Augenzeugen und direkt Betroffenen setzte die Andacht ein deutliches Zeichen gegen Krieg und Gewalt.

 

Zur Autorin: Anja Klingbeil arbeitet als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in der Hauptabteilung Pastoral, Bildung, Schule des Bistums Aachen


Materialien

Gestalten Sie Ihre Andacht für die Menschen in den Kriegen des Nahen und Mittleren Ostens. Dafür stellen wir Ihnen die Vorlage dieses Gedenkgottesdienstes gerne zur Verfügung.

Zum Download

Andacht fuer die Menschen in den Kriegen des Nahen und Mittleren Ostens

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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