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10 Jahre danach: Niroshas Leben nach dem Tsunami

„Ich habe studiert und sehe mich heute als erfolgreiche Frau“, erzählt uns Ms Nirosha Chamini. Bald erhält sie ihr Abschlusszeugnis an der Sobaragamuwa University. Am 26. Dezember 2004, dem Tag des Tsunami, war sie 16 Jahre alt. Nur mit Glück hat sie überlebt.

Ein Beitrag von Ulrich Füsser und Kesuma Saddak

Zusammen mit ihrer Familie lebte Nirosha direkt am Strand in Hikkaduwa im Süden von Sri Lanka, ganz in der Nähe von Galle. Die Riesenwelle hatte sie schon ins Wasser gerissen, „dann habe ich gesehen, wie ein Nachbar von einem höher gelegenen Haus ein langes Seil ins Wasser geworfen hat, ich packte es fest und wurde aus dem Wasser gezogen.'“ Glück im Riesenunglück hatte sie. Niemand der direkten Familie wurde getötet. 14 Verwandte aus der Grossfamilie jedoch ertranken. Noch heute träumt Nirosha davon.

Ihr Vater hatte ein kleines Geschäft am Strand. Heute lebt die Familie 2km vom Wasser entfernt. Nach langer Zeit in einem Camp und einer provisorischen Unterkunft wurde ihre Familie als eine der besonders bedürftigen akzeptiert und sie erhielt ein solides neues Haus. Es entstand als Teil einer neuen Gemeinschaft von Häusern für 43 Familien. Drei Familien sind katholisch, alle anderen sind Buddhisten.

Die gesamte Hilfe kam von der Diözese Galle, die dank Spenden und internationaler Unterstützung der Caritas das Land kaufen und den Häuserbau finanzieren konnte. Auch die Fischerfamilien sind zufrieden: Sie sind nicht zu weit weg vom Wasser, aber sicher vor neuen Katastrophen. Nicht alle Menschen, so hören wir, schätzen sich in der Gegend so glücklich.

Der Tsunami als Katastrophe und verkehrte Welt

Die unfassbare Katastrophe hat das Leben von Nirosha in vielerlei Hinsicht durcheinander gewürfelt. 10 Jahre danach sagt sie: „Ohne den Tsunami hätten wir nie so ein schönes Haus gehabt wie heute.“ Aber es bleibt der Schmerz des Verlustes der geliebten Verwandten aus der Grossfamilie. Dennoch erzählt Nirosha mit einem bescheidenen Lächeln: „Es ist so wichtig für einen Menschen, ein gutes und sicheres Haus zu haben.“


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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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