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Zurück ins Leben: Traumazentrum für jesidische Mädchen und Frauen

Zerstörte Dörfer, entführte Frauen und Mädchen, Vergewaltigung und Mord: Bei meiner Reise in den Nordirak und den Libanon traf ich nicht nur auf heimatlose, sondern auch auf tief traumatisierte Flüchtlinge.

Frau im Libanon_Kathrin Harms

Nicht nur die Infrastrukturen der Regionen, die ich während meiner Reise gesehen habe, sind zerstört, nicht nur Häuser, Wege und Felder vermint – auch die psychische Infrastruktur der Menschen im Nordirak wurde von den IS-Milizen vernichtet. Ihre Traumata sind unvorstellbar: Hunderte Angehörige befinden sich immer noch in IS-Geiselhaft, tausende wurden getötet.

Wir werden unsere bisherige Hilfe im Nordirak und im Libanon ganz sicher fortsetzen. Aber angesichts der vielen Tragödien, die mir vor allem von Frauen berichtet wurden, bin ich sehr froh, dass unsere Partner jetzt an uns herangetreten sind und um zusätzliche Unterstützung für ihr neues Vorhaben bitten: ein Traumazentrum für Mädchen und Frauen aufzubauen. Ein Projekt, das wir sehr gerne ermöglichen möchten!Kinderbild_Flüchtlinge_Jiyan-Foundation

 

Die Idee, jetzt ein spezielles Programm für jesidische Mädchen und Frauen auf den Weg zu bringen, befürworten wir bei MISEREOR sehr, denn ihr Schicksal hat angesichts des gezielt gegen Frauen gerichteten Terrors eine ganz besonders dramatische Dimension. Unser langjähriger Partner, die Jiyan Foundation for Human Rights, hat jahrelange Erfahrung im Umgang mit schwer traumatisierten Menschen. Es ist völlig klar, dass Mädchen und Frauen, die solche Gewalterfahrungen durch die Kämpfer des IS erlebt haben, ganz dringend therapeutische Hilfe benötigen. Sie brauchen einen geschützten Raum, um in ruhiger Umgebung innerlich wieder zu Kräften zu kommen. Wir können ihre Erfahrungen nicht ungeschehen machen, aber wir können ihnen helfen, wieder im Leben anzukommen.

Die Familien brauchen ihre Mütter und Schwestern für einen ohnehin schweren Neuanfang. Ich wünsche mir, dass es all diesen Frauen und Mädchen aus den jesidischen Familien, die so Schreckliches erfahren haben, in Zukunft wieder möglich wird, befreit zu lachen. So wie ich es im Libanon bereits im Projekt von Sister Micheline – die mit vielen engagierten Helferinnen und Helfern 350 Flüchtlingskindern Bildung, Entspannung und Ablenkung bietet  – sehen konnte:

 

Mehr zu unserer Unterstützung von jesidischen Flüchtlingen


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Dr. Martin Bröckelmann-Simon war Geschäftsführer für Internationale Zusammenarbeit bei Misereor.

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