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Brasilien: Intensive Begegnungen – Menschen im Kampf um fundamentale Rechte

Was für Dimensionen, was für Gegensätze: Hier die Millionenmetropole Sao Paulo, größte Stadt Südamerikas. Dort das schier unendliche Amazonasgebiet mit Strömen so groß wie Seenplatten. Was beide Gebiete miteinander verbindet? Eine zehnköpfige Gruppe von Journalisten und Multiplikatoren aus dem Bistum Würzburg hat es erfahren – bei einer Recherche-Reise zur Vorbereitung der Misereor-Fastenaktion 2016. Diese wird am 14.Februar zentral für ganz Deutschland in Würzburg eröffnet. Unterwegs in Brasilien begegneten wir als Besucher jenen Menschen, die um fundamentale Rechte kämpfen – in Sao Paulo genauso wie am Tapajós, dem gewaltigen Nebenfluss des Amazonas, der durch mehrere Riesen-Staudämme für die Energiegewinnung genutzt werden soll.

FavelaSapopembaGesprächMitBewohnerin

Andreas Jungbauer von der Main-Post im Gespräch mit einer Bewohnerin der Favela Sapopemba am Rande von Sao Paulo. © Andreas Jungbauer

Vor Ort war große Unsicherheit bei den Bewohnern zu spüren – und bei den meisten Ablehnung des Mega-Projekts mit einer 7,6 Kilometer langen und 53 Meter hohen Staumauer. Der angestaute Fluss würde das Dorf Pimental komplett verschlucken, von den Folgen für das ganze Ökosystem nicht zu reden. Auch ein Dorf der indigenen Munduruku würde von der Landkarte verschwinden. Häuptling Valto Datie sagte uns: „Wenn der Staudamm kommt, bringt uns die Regierung um.“ Noch ist der Tapajós der Lebensfluss der Munduruku.

BewohnerinVonPimental

Bewohnern aus Pimental

Aber nicht nur sie oder die Flussanrainer von Pimental sind in Gefahr. Auf der Reise, fachlich versiert vorbereitet und begleitet von Misereor-Brasilien-Referentin Regina Reinart, trafen wir auch Kleinbauern, die um ihre Existenz, um ihr Leben fürchten: Großgrundbesitzer und Holzfäller bedrohen sie. Sie sind greifbar, die sozialen Konflikte in Brasilien, sichtbar in manchen Tränen. Beeindruckend, wie die Landpastoral im Bistum Itaituba, unterstützt von MISEREOR, die Menschen im Widerstand und in ihren Rechten stärkt. Und gleiches tut das Menschensrechtszentrum Gaspar Garcia in Sao Paulo.

BesetztesHaus

Besetztes Haus in Sao Paulo © Andreas Jungbauer

Hier erlebten wir hautnah den Kampf um Wohnraum, um leerstehende Häuser, Besetzungen – und den Versuch, Obdachlosen und Gestrandeten wieder Halt und Heimat zu geben, mit Rechtsbeistand und Sozialarbeit. In einer Stadt, in der die Reichsten mit dem Helikopter zum Einkaufen fliegen, haben wir die Schwächsten getroffen. Auf der Straße und in Armenküchen. Ihnen zur Seite zu stehen und ihnen eine Stimme zu geben, hierfür engagieren sich wunderbare Menschen. Einige von ihnen werden wir zur Eröffnung der Fastenaktion in Würzburg wiedersehen und freuen uns schon darauf.

Ein erster zusammenfassender Artikel zu der Reise und zu den Themen der Fastenaktion: :

www.mainpost.de/8992362

Über den Autor: Andreas Jungbauer (44) ist Redakteur bei der Main-Post in Würzburg und leitet dort die Lokalredaktion. Er war schon mehrfach zu entwicklungspolitischen Themen im Ausland, ausgezeichnet u.a. mit dem Medienpreis Entwicklungspolitik des BMZ. Für die Main-Post betreut er die MISEREOR-Fastenaktion 2016, die im Februar in Würzburg eröffnet wird. Dann werden weitere Berichte über die Recherche-Reise nach Brasilien folgen.

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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