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Tatkraft und Ideenreichtum: Damit die Landwirtschaft in Burkina Faso blüht

Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen. Kampagne-Selbsthilfe-Burkina-Faso-Start-up

Kleinbauern in Westafrika haben mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. Tierhalter mussten in der Vergangenheit zum Beispiel große Verluste hinnehmen, da ihre Rinder, Schafe und Ziegen der Pockenseuche zum Opfer fielen. Andere Bauern haben Probleme bei der Lagerung ihrer frischen Produkte. Das Dorf der Kleinbäuerin Aminata Compaoré in Burkina Faso lebt beispielsweise vom Anbau und Verkauf von Gemüse, vor allem von Zwiebeln. „Zu viele Zwiebeln sind früher während der Lagerung verfault“, berichtet sie.

Die Agrarforschung in den Industrieländern arbeitet an Wegen derartige Probleme zu umgehen. Die entwickelten Lösungen sind aber technisch oft sehr fortgeschritten und auf die industrielle Landwirtschaft zugeschnitten. Für Kleinbauern in Westafrika sind sie daher weder erschwinglich noch geeignet. Seit 1990 arbeitet die MISEREOR-Partnerorganisation DIOBASS daher daran, die Herausforderungen auf lokaler Ebene in den Griff zu bekommen. Sie unterstützt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern wie Aminata bei der selbständigen Entwicklung von Innovationen, die ihren Bedürfnissen gerecht werden.

„Seitdem ist alles besser geworden“

„Anbau und Ernte haben wir genau beobachtet und daraus Schlüsse gezogen, wann die Zwiebeln am besten geerntet werden“, erzählt Aminata, die Protagonistin der neuen Kampagne von MISEREOR. Anbau- und Erntezeiten wurden optimiert, und es wurde ein eigener Speicher entwickelt, in dem die Zwiebeln nun bis zu 10 Monate gelagert werden können ohne zu verfaulen.

„Mit dem neuen Wissen haben wir viele Vorteile. Früher gingen die Zwiebeln sehr schnell kaputt und wir verkauften sie so schnell wie möglich zu einem schlechten Preis. Seitdem wir die Zwiebeln gut aufbewahren können, verdienen wir mehr, und alles ist besser geworden. Das zusätzliche Geld hilft uns, die Arztbesuche und das Schulgeld der Kinder zu bezahlen“, sagt Aminata.

Dem eigenen Ideenreichtum vertrauen

Die Mitarbeiter von DIOBASS sind überzeugt, dass man nicht immer bei null anfangen muss und sich lokales Wissen oft am besten eignet, um den Bäuerinnen und Bauern zu helfen. In der Gemeinde Tikare litten junge Tierhalter zum Beispiel früher besonders stark darunter, dass ihre Tiere der Pockenseuche zum Opfer fielen. Mit der Hilfe der MISEREOR-Partnerorganisation und dem Wissen älterer und erfahrener Tierhalter stellten die Bauern ein Pflanzenheilmittel zur Bekämpfung der Seuche her. Durch die Behandlung mit dieser Salbe können sich infizierte Tiere heute vollständig von der Pockenseuche erholen.

„Unsere Kenntnisse bei der Prävention und Bekämpfung der Pockenseuche werden mittlerweile im großen Umkreis nachgefragt“, berichtet ein Tierhalter aus Tikare stolz. „Das ist nicht nur ein kleiner Nebenverdienst, sondern auch eine große Anerkennung für unsere Arbeit.“ Das neu gewonnene Selbstvertrauen spornt viele Gruppen an, ihre eigenen Ideen zu entwickeln. In Westafrika hat dieses Modell schon viele Nachahmer gefunden.

Gute Ideen wachsen lassen

Die Welt ist voller guter Ideen. Manchmal bedarf es nur ein wenig Vertrauen auf den eigenen Erfindergeist, um diese wachsen zu lassen. MISEREOR unterstützt Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika dabei, ihre eigenen Probleme in den Fokus zu nehmen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Bei der Entwicklung ihrer Ideen stehen MISEREOR-Partnerorganisationen den Menschen mit methodischer und fachlicher Beratung beiseite. Dadurch werden die Kompetenzen der Betroffenen gestärkt, Probleme selbständig zu analysieren und zu lösen. Erfolgreich fördert MISEREOR so die Tatkraft der Menschen. Werden Sie Teilhaber an dieser Erfolgsgeschichte unter www.misereor.de/aminata.


Der Beitrag erschien zuerst im „Straubinger Tagblatt“

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Thomas Kuller ist Fachreferent für Friedensförderung und Konflikttransformation bei MISEREOR.

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