Viele Schulklassen starten Aktionen für Misereor-Spendenprojekte. Einige tun dies bereits seit langen Jahren und regelmäßig in jedem Schuljahr. Sie haben uns ihre wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Aktion verraten.
Eine Aktion mit einer Schulklasse zu organisieren ist eine Herausforderung. Von einer wirkungsvollen Bewerbungen der Aktion bis hin zum Aufräumen danach gibt es viel zu tun. Je mehr Helferinnen und Helfer es gibt, desto besser. Aber alles will gut geplant sein, damit niemand überfordert wird und die Spendenaktion Spaß macht.
Wie lassen sich die Schülerinnen und Schüler motivieren?
Fünft- und Sechstklässler der Spalatin-Grund- und Mittelschule in Spalt/Mittelfranken haben mit großem Spaß auf ihrem Schulfest alkoholfreie Cocktails angeboten und brachten brasilianisches Flair in ihre Schule. Die eingenommenen Spenden flossen in ein Straßenkinder-Projekt in Recife/Brasilien. Der Einstieg zur Aktion fand ihre Lehrerin Kristin Langos im Religionsunterricht beim Austausch mit den Schülerinnen und Schülern über christliches Leben in der Welt.
Es kann im Schulalltag ganz unterschiedliche Anlässe für eine Aktion geben:
- Eine Spendenaktion kann zum Beispiel ein Projekt in Vorbereitung eines Schulfestes sein.
- Es gibt aktuelle Anlässe – zum Beispiel Fernsehbilder aus Aleppo, die die Kinder beschäftigen. Dann kann eine Spendenaktion eine Art und Weise sein, wie die Schülerinnen und Schüler auf die aktue Not reagieren können und lernen, dass sie etwas tun können.
- Ein Anknüpfungspunkt ist vielleicht die Kinderfastenaktion in der Fastenzeit.
- Auch das Thema „Kaffee“ und faire Produktionsbedingungen, das im Lehrerzimmer diskutiert wird, kann ein Aufhänger sein.
Wie macht Spendensammeln Spaß?
Aktionen können ganz unterschiedliche gestaltet werden: An der Ludwig-Windthorst-Schule in Hannover finden beispielsweise „Faire Pausen“ statt, Kuchenverkäufe, Solidaritätsläufe und politische Aktionen.
Jede Schulklasse kann eine Lieblings-Aktionsform finden. Das Mixen von Cocktails finden Schülerinnen und Schüler in der Mehrzahl interessant – ein Tipp dazu: Einfach einige Rezepte einmal durchprobieren. Die Lieblingsrezepte, die allen am besten schmecken, kommen dann auf die Getränkekarte. Die Vorbereitung und das Besorgen der Zutaten kann auf mehrere Schülerinnen und Schüler verteilt werden.
Und wie interessiert man die potentiellen Spenderinnen und Spender für die eigene Aktion? Wichtig sind große „Eye catcher“, etwa Plakate mit großen selbst gemalten Cocktails oder Girlanden aus recycelten Getränkekartons – Hauptsache Farbe! Und das Basteln vorab macht Laune.
Wie erhält man Aufmerksamkeit für das Spendenprojekt?
Viele Schulklassen gestalten schon Wochen vor der Aktion einen Schaukasten im Schulhaus mit Informationen über ihr Spendenprojekt. Am Tag der Aktion können diese Infos an einer Pinnwand noch zusätzlich ausgehängt werden oder als Handzettel verteilt werden.
Das Thema der Spendenaktion geht allerdings erfahrungsgemäß häufig an den Cocktail-Käufern vorbei. Ein Tipp dazu: Schülerinnen oder Schüler können als „Pate“ für ein Spendenprojekt ausgewählt werden. Deren Aufgabe ist dann: Erzählen, erzählen, erzählen – davon, wem die Spenden zugute kommen. Diese „Sprecher“ mixen nicht gleichzeitig Cocktails, sondern haben ausschließlich Zeit dazu, Fragen zu beantworten und um Spenden zu werben.
Welche Vorbereitungen sind nützlich?
Die praktische Arbeit kann in Aufgabenbereiche gegliedert werden und Teams zugeordnet werden:
- Cocktails zubereiten,
- Kasse,
- Gläser einsammeln & spülen etc.
Schülerinnen und Schüler, die Cocktails mixen, sollten alle Rezepte vorab bereits einmal zubereitet haben. Sie können dann am Stand direkt loslegen und es entsteht keine Warteschlange.
Hilfreich ist, wenn es am Stand eine Person gibt, die nur koordiniert und – falls nötig – putzt. Das entlastet diejenigen, die Cocktails zubereiten und Geld kassieren.
Um die Kosten gering zu halten, beziehen manche Klassen die Eltern mit ein: Spenden die Eltern Säfte und die Lehrerin Grenadine, werden die Einnahmen am Cocktail-Stand kaum durch Abzüge geschmälert.
Auch das Thema „Müll“ ist zu bedenken. Wer hier Anregungen sucht, dem sei ein Artikel dazu empfohlen, wie eine Aktion ohne zu viel Müll gelingen kann.
Herzlichen Dank an Kristin Langos von der Spalatin-Schule Spalt und Katja Nolte von unserer Partnerschule Ludwig Windthorst Schule Hannover für ihre Tipps.
Sie haben auch schon Aktionen an der Schule organisiert und haben weitere Tipps? Wir freuen uns über jede Anregung. Schreiben Sie gerne direkt einen Kommentar.