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Überleben in Syrien: Täglich Wasser für 15.000 Menschen in Aleppo

© Latin Parish St. Francis Aleppo

Die Präsenz des Krieges in Syrien ist überall greifbar. Eine gespenstische Stille liegt über den Städten, die ich besuche. Selbst über Damaskus, was weit weniger von Kampfhandlungen betroffen war als Homs und Aleppo, liegt eine depressive Stimmung. Strom und Wasserleitungen sind zerstört.

Nur alle vier Tage gibt es für wenige Stunden Zugang zu Wasser, nur schwaches Licht erhellt die Nacht. In Aleppo und Homs ist die Lage in vielen Stadtteilen noch dramatischer. Seit Monaten versorgen die Franziskaner im Zentrum Aleppos 15.000 Personen mit Wasser aus den Brunnen ihrer drei Konvente (Azizeh, Er Ram und St. Anthony). Dank Generatoren, die MISEREOR ermöglicht hat, können die Pumpen unabhängig vom Stromnetz ca. fünf Stunden am Tag laufen. Viele Menschen kommen direkt zu den provisorischen Wasserstellen. Zusätzlich fahren fast 40 Mal am Tag die Kleinbusse der Franziskaner mit großen Wassertanks zu Menschen, die weiter weg wohnen.

Kleine Hoffnungsschimmer auf der Straße

Kleiner Neuanfang: Ein Mann backt Plätzchen und Kuchen für den Straßenverkauf. © Latin Parish St. Francis Aleppo

Trotz aller Hoffnungslosigkeit, die mich in dieser Stadt erfasst: Wir sehen auch wieder Anfänge des Lebens in den Ruinen – Menschen, die aufräumen, Habseligkeiten suchen, zaghafter Wiederaufbau. Besonders berührend fand ich die Begegnung mit einem Mann, der mit einer Starthilfe der Franziskaner kleine Kuchen und Kekse backt und diese auf den Straßen verkauft. Die Begeisterung in den Augen meiner Begleiterin, dass es so etwas wieder in dieser Trümmerlandschaft  zu kaufen gibt, zeigt wie stark der Wunsch nach einen Stückchen Normalität ist. Und wenn es nur ein kleiner Kuchen ist.


Die Hilfe muss auch 2017 weitergehen!
MISEREOR unterstützt derzeit in Syrien neun Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als  1,4 Millionen Euro im Gesundheits-, Bildungs- und sozialen Bereich, vier davon in Aleppo. Meine Reise hat überdeutlich gemacht: Die Hilfe für die Menschen in diesem geschundenen Land muss weitergehen. Die MISEREOR-Partner sind unglaublich tapfere und beindruckende Leute. Jetzt wo die Waffen in weiten Teilen des Landes schweigen, wollen wir unsere Hilfe in diesem Jahr mit Ihrer Unterstützung um weitere 1,7 Millionen Euro ausweiten und auch mehr Hilfe für die Menschen aus dem Osten Aleppos ermöglichen. Ich bitte Sie herzlich: Helfen Sie uns dabei mit Ihren Spenden.

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Dr. Martin Bröckelmann-Simon war bis September 2021 Geschäftsführer für Internationale Zusammenarbeit und verantwortete die Entwicklungszusammenarbeit mit Partnern in Afrika, Naher Osten, Asien, Ozeanien und Lateinamerika.

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