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„Wir sind vereint als Kirche trotz unterschiedlicher Kulturen“

Die Fastenaktion 2018 wird als gemeinsame Fastenaktion mit der Kirche in Indien stattfinden. Im Interview mit uns spricht Father Freddy D´Souza, Geschäftsführer von CARITAS India, über die Bedeutung der Fastenaktion, was für ihn das Gemeinsame der Aktion ausmacht und welche Themen bei der Aktion im Mittelpunkt stehen.

Father Freddy D´Souza, Geschäftsführer von CARITAS India und Partner der Fastenaktion 2018. © MISEREOR

Die Fastenaktion 2018 findet gemeinsam mit der Kirche in Indien statt. Was bedeutet für Sie persönlich die Fastenaktion?

Father Freddy: Die Fastenzeit ist immer eine Zeit der Umkehr, in der man sich auf Gott besinnt. Es ist sehr wichtig, dass wir Menschen die Fastenzeit dazu nutzen, um mit Gott und unseren Mitmenschen in Beziehung zu treten. Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit MISEREOR zusammen, um das Leben der Armen in Indien zu verbessern. Die Fastenaktion ist eine weitere Gelegenheit für uns, unsere beiden Länder und Kirchen zu vereinen und uns gemeinsam für ein besseres Leben der Notleidenden einzusetzen.

Während Ihres Besuches der MISEREOR-Geschäftstelle in Aachen haben Sie mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Fastenaktion gesprochen. Wie haben Sie diese Gespräche erlebt?

Father Freddy: Alle, mit denen ich sprach, sind sehr engagiert in der Sache der Fastenaktion. Für diese gemeinsame Aktion haben wir ein Thema aus der Enzyklika Laudato Si‘ von Papst Franziskus gewählt: den Klimawandel. Dieses beinhaltet viele Themen, die sowohl für das Land Indien als auch für das Land Deutschland, für die indische und deutsche Gesellschaft sowie für die indische und deutsche Kirche von Relevanz sind und zu denen wir gemeinsam arbeiten können. Auch wenn wir aus unterschiedlichen Kulturen stammen, sind wir vereint als eine Kirche und teilen viele Gemeinsamkeiten.

Sie betonen das Wort „zusammen“, wenn Sie über die Arbeit für die Fastenaktion sprechen. Was bedeutet das für Sie?

Father Freddy: Die Enzyklika Laudato Si’ ist ein Aufruf von Papst Franziskus. Mit diesem Aufruf lädt er uns Menschen dazu ein, die Erde und Schöpfung zu bewahren und unser Leben danach auszurichten. In der Fastenaktion möchten wir in unseren beiden Ländern Indien und Deutschland zusammen über dieses Thema nachdenken, unsere gemeinsamen Wurzeln finden sowie über unsere Bestimmung sprechen. Und wir möchten über die Vision bzw. Mission reden, die wir als Kirche haben. Es wird einige Aktivitäten vor und während der Fastenaktion geben, die uns in unserer gemeinsamen Arbeit bestärken sollen.

Wie sehen diese Aktivitäten aus?

Father Freddy: Wir glauben, dass der Klimawandel für die Dürre, die in vielen Ländern herrscht, verantwortlich ist und dafür, dass viele Menschen unter Wasserknappheit leiden. Wir werden uns deswegen in unserem Projekt mit den Themen „Wasser“, „Existenzgrundlage“ und „Gesundheit“ beschäftigen. Zum Beispiel möchten wir darüber reden, wie die Dürre in Indien das Leben der Armen dort beeinflusst. Durch die Beschäftigung mit diesen Themen werden wir genauer wissen, wie wir einen verantwortlicheren Umgang mit Wasser und Energie fördern und den CO2 Ausstoß verringern können – sowohl in Indien als auch in Deutschland – und wie wir uns gegenseitig – deutsche und indische Kirche – bei der Umsetzung dieses Ziels unterstützen können.

Welches Ziel möchten Sie mit der gemeinsamen Fastenaktion als katholische Kirche in Indien erreichen?

Father Freddy: In Indien leben mehr als eine Milliarde Menschen, davon sind 18 bis 19 Millionen Katholiken. Als katholische Kirche wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und uns für die Bewahrung der Erde und der Schöpfung einsetzen. Wir wollen zeigen, dass wir gemeinsam mit den Menschen etwas erreichen können, wenn wir uns mit Herzblut für die Sachen einsetzen.


Dieser Beitrag ist Teil einer Beitragsreihe, die sich im Vorfeld der Fastenaktion 2018 mit politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und kirchlichen Hintergründen in Indien auseinandersetzt. Die Fastenaktion 2018 wird gemeinsam mit der Kirche in Indien gestaltet und geht der Frage nach, was wir gemeinsam tun können, damit immer mehr Menschen ein menschenwürdiges und gutes Leben leben können.

www.misereor.de/fastenaktion >

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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