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Weltfrauentag – Frauen stärken und Unabhängigkeit fördern

Lara Ximenes weiß wie wichtig es ist, einen Beruf zu erlernen: „Denn das ist die einzige Möglichkeit, unabhängig zu werden und mein Leben selbst in die Hand zu nehmen.“ Es bedeutet , sich Freiheit zu erarbeiten und finanziellen Abhängigkeiten zu entkommen.

Das MISEREOR-Projekt hilft Frauen, die ihre Lebenssituation wirklich verändern wollen und sich aktiv engagieren.
Das MISEREOR-Projekt hilft Frauen, die ihre Lebenssituation wirklich verändern wollen und sich aktiv engagieren. © Stahl/MISEREOR

Heute am Weltfrauentag schauen wir nach Timor-Leste. Ein Land etwa so groß wie Schleswig-Holstein inmitten der indonesischen Inseln. Die Geschichte des Inselstaats war bis zur Staatsgründung 2002 durch Gewalt geprägt, weil 400 Jahre lang portugiesische Kolonialherren herrschten. Dann ab 1975 übernahm eine indonesische Militärherrschaft die Macht, die ein Drittel der osttimoresischen Bevölkerung das Leben kostete.

Frauen haben in der traditionellen Gesellschaft Timor-Lestes einen sehr geringen Sozialstatus. Sie sind in vielen Lebensbereichen benachteiligt, beispielsweise haben osttimoresische Mädchen, insbesondere auf dem Land, kaum Zugang zu Schuldbildung. Zudem werden Frauen sehr häufig Opfer von (häuslicher) Gewalt, die von der Gesellschaft toleriert wird.

Unabhängigkeit durch Bildung

Der MISEREOR-Partner, die Canossa Schwesternkongregation, hat langjährige Erfahrung Frauen durch Berufsbildung zu stärken. Ihr Bildungszentrum „Centru Treinamentu Integral No Desenvolvimento“ (CTID) richtet sich mit zwei Ausbildungsgängen an junge Frauen zwischen 18 und 30 Jahre aus ländlichen Regionen. Die Programme bereiten sie darauf vor, sich entweder mit einkommensschaffenden Maßnahmen selbständig zu machen oder den Übergang zum Arbeitsmarkt zu meistern.

Schwester Isabel Xavier do Rego, Direktorin von CTID versteht ihren Auftrag so: „Im Gedenken an die Heilige Magdalene von Canossa, nach deren Vorbild die Schwesternkongregation gegründet wurde, versuchen die Schwestern und Mitarbeiter von CTID junge Frauen zu stärken, damit sie in ihre Dörfer zurückkehren und ein eigenes, unabhängiges Leben beginnen können.“

Auch die 18-Jährige Lara Ximenes ist eine von 75 Frauen, die an dem einjährigen „Maestra di Campagna“-Kurs teilnehmen. Er bildet junge Frauen für Führungsaufgaben im ländlichen Raum aus. Neben allgemeinbildenden Fächern wie Englisch, Portugiesisch oder das Erlernen eines Musikinstruments werden dabei auch handwerkliche Fähigkeiten wie Nähen, Schneidern, Buchhaltung und Computer-Grundkenntnisse vermittelt. Nach der Ausbildung begleitet CTID die Absolventinnen weiter und bietet ihnen Unterstützung durch regelmäßige Berufstrainings, vermittelt Arbeitsstellen oder stellt Kredite zur Gründung eines Kleinunternehmens zur Verfügung.

„We prepare Youth for future“ heißt es im Ausbildungszentrum. MISEREOR-Partner CTID hilft auch bei der Gründung von kleinen Unternehmen.© Stahl/MISEREOR

Selbstvertrauen durch Bildung

Die Wirkungen des Programms sind vielfältig. Etwa 50 Prozent der Absolventinnen zwischen 2011 und 2017 fanden bereits im ersten Jahr nach Abschluss eine Anstellung, machten sich selbstständig oder führten ihre Ausbildung fort. Zudem wirkt sich die Teilnahme positiv auf ihre Persönlichkeitsentwicklung aus. Das Programm stärkt das Selbstbewusstsein und ihre Motivation auf eigenen Beinen zu stehen. Die erworbenen Kompetenzen und erwirtschafteten Einkünfte kommen in der Regel nicht nur den Absolventinnen zugute, sondern den gesamten Familien sowie den lokalen Gemeinschaften, zum Beispiel im Rahmen von freiwilligem Engagement in Grundschulen oder innerhalb von Gemeindeaktivitäten.

Auch Lara Ximenes hat neues Selbstvertrauen gesammelt und schaut positiv in die Zukunft: „Ich habe schon eine Stelle bei einer kleinen Genossenschaft in Aussicht, ich muss nur meine Ausbildung gut abschließen – aber das schaffe ich bestimmt.“

Sie möchten die wichtige Arbeit des MISEREOR-Partners unterstützen? Dann besuchen Sie unsere Spendenprojekt-Seite, wo Sie dieses und weitere Frauenförderungsprojekte in Timor-Leste finden.

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Corinna Würzberger ist Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei MISEREOR.

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