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Philippinen: Kinder hinter Gittern

Die Lage vieler Kinder auf den Philippinen ist alarmierend. Obwohl eigentlich ein Jugendrecht- und Schutzgesetz gilt, das die Strafmündigkeit auf 15 Jahre festsetzt, wird dieses Gesetz oft umgangen. Kinder werden zum Beispiel wegen Bagatelldelikten wie Herumlungern festgenommen und landen in Jugendstrafanstalten.

Warum sitzen Kinder hinter Gittern

Am häufigsten trifft es Jungen aus armen Familien. Viele von ihnen haben die Schule verlassen, um Geld zu verdienen. Da die Familien in den Armenvierteln meist äußerst beengt leben, verbringen die Kinder viel Zeit auf der Straße. Viele von ihnen werden dort wegen kleinerer Diebstähle verhaftet. Aus Hunger stehlen sie Lebensmittel oder Dinge, die sie schnell verkaufen können.

© Raffy Lerma

Werden sie dabei erwischt, landen sie im Gefängnis. Dort sind sie dem Missbrauch von älteren Mitgefangenen hilflos ausgeliefert. Oft werden sie monate- oder sogar jahrelang ohne Rechtsbeistand und ohne jede Hoffnung unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert.

Eine bessere Zukunft –
Das PREDA-Jungenhaus

Father Shay Cullen hat sich vor mehr als 40 Jahren dem Schicksal der sogenannten Gefängniskinder angenommen. Der Mitgründer der Organisation PREDA und sein Team befreien die Kinder aus den Jugendstrafanstalten und geben ihnen ein neues Zuhause. Dort finden sie Wertschätzung, seelische und körperliche Heilung. Sie können zur Schule gehen und erhalten eine Berufsausbildung.

Foto: Cajus van Eickels

Das ganzheitliche Konzept von PREDA beinhaltet auch eine psychologische Betreuung. Ziel ist es, die Jugendlichen auf ihrem Weg in eine selbstbestimmte Zukunft zu begleiten und, wenn möglich, wieder mit ihren Familien zusammenzuführen.

Ein Krimi mit Folgen

Unterstützt wird PREDA vom Tatort-Verein. Seine Mitgründer, die Schauspieler Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt, gründeten den Verein 1998 im Nachgang zu den Dreharbeiten des Tatort-Krimis „Manila“, wo sie zum ersten Mal mit Gefängniskindern konfrontiert wurden.

Foto: Cajus van Eickels
Foto: Cajus van Eickels

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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