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Artenviefalt im Wimmel-Design

Anlässlich des 50. Geburtstages des Fairen Handels in Deutschland verlost MISEREOR 30 exklusive Kaffeedosen, die von der Illustratorin Kat Menschik gestaltet wurden. Was die renommierte Künstlerin aus Berlin dabei bewegt hat, verrät Sie im Kurzinterview:

Gezeichnetes Portrait von Kat Menschik
Kat Menschik arbeitet bereits seit 1999 als freiberufliche Illustratorin in Berlin. Die studierte Kommunikationsdesignerin zeichnet für Zeitungen, Magazine und Buchverlage und immer wieder auch für MISEREOR.

Sie haben die Kaffeedose sehr dynamisch als eine Art Wimmelbild gestaltet. Sie wirkt so, als sei Ihnen beim Illustrieren viel durch den Kopf gegangen. Was hat Sie dabei besonders beschäftigt?

Kat Menschik: Sehr gern sage ich: Mehr ist mehr! Ich neige nicht zur Reduktion, mindestens in der Gestaltung jedenfalls! Wenn ich schon einmal die großartige Gelegenheit bekomme, für MISEREOR mit der KPM (Königliche Porzellan-Manufaktur) zusammenarbeiten zu dürfen, wäre es mir viel zu wenig gewesen, nur ein schlichtes, von mir aus elegantes, aber eben schlichtes Design für mein Lieblingsmaterial, das Porzellan, zu entwerfen. So überbordend herrlich dieser Auftrag war, so überschäumend voll sollte die Kaffeedose „bemustert“ werden. Dabei ist es, denke ich, schön, viele Details entdecken zu können, dekorative, aber auch lustige.

Inhaltlich ging es natürlich um das Thema Kaffee im weitesten Sinne. Was mich aber auch persönlich immer wieder beschäftigt, sind Fragen rund um die Themen Nachhaltigkeit, den biologischen Fußabdruck, fairen Handel, den Umgang mit der Natur. Von der wunderbaren Artenvielfalt (die wir im Begriff sind, radikal zu zerstören) habe ich einen klitzeklitzekleinen Ausschnitt auf die Dose gezeichnet. Deshalb finde ich es absolut passend, einen Frosch neben eine Espressomaschine zu setzen….

Kann man auch mit einem Kaffeedosen-Design eine – vielleicht sogar politische – Botschaft aussenden? Oder soll diese Dose vor allem schön aussehen?

Menschik: Ich denke, zu viel darf man von einer Kaffeedose als politischem Botschaftsträger vielleicht nicht erwarten. Also ja, in erster Linie soll sie schön aussehen. Man soll sie sich gern sichtbar aufstellen wollen, sie soll ein Lieblingsstück werden, sie ist ja auch superexklusiv in einer Miniauflage produziert!!!

Auf den zweiten Blick dann, wenn man sich die Motive genauer ansieht, erhält man vielleicht eine Ahnung meiner Intentionen. Und ganz vielleicht entscheidet sich der eine oder andere Betrachter beim nächsten Kaffeeeinkauf doch, fair produzierten und gehandelten Kaffee zu kaufen. Das wäre doch schon mal was!

Sie sind eine vielbeschäftigte Illustratorin, arbeiten an Büchern, veröffentlichen Ihre Werke regelmäßig in der FAZ. Was reizt Sie daran, immer wieder auch für MISEREOR zu arbeiten?

Menschik: Ganz ehrlich? In erster Linie ist es die sagenhaft nette, wahnsinnig unkomplizierte und immer fröhliche Zusammenarbeit mit meiner direkten Auftraggeberin, der MISEREOR-Graphikerin Anja Hammers. Es ist wirklich jedes Mal eine Freude, neue Ideen „auszuhecken“, zu besprechen und umzusetzen.

Und inhaltlich bin ich selbstredend auch ganz auf Ihrer Seite: Wo es etwas zu helfen gibt, bin ich mit dem, was ich leisten kann, gern dabei.
Also zeichne ich gern weiter für MISEREOR.

Das Interview führte Ralph Allgaier.

Geschrieben von:

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Ralph Allgaier arbeitet als Pressesprecher bei Misereor.

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Avatar-Foto

    Juchu! In meiner hellblauen Atelier-Küche der Mal- & Zeichenschule Kunstgriff. 23, wäre dies ein wie ein Altar zum Kaffè-Ritual 😉 und Kat würde bestimmt Augen machen. Galaktische Grüße aus dem Potsdamer Frühling.

  2. Avatar-Foto

    Seit 1970
    Ich würde mich SEHR über die Kaffeedose freuen. Weiterhin viel Erfolg!

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