Die Bevölkerung in den östlichen Regionen in der Demokratischen Republik Kongo lebt seit über zwei Jahrzehnten in einer anhaltenden Krisensituation. Vor allem die jüngere Generation kennt kein Leben außerhalb der Gewaltspirale.
Dysfunktionale politische Strukturen, enorme Unsicherheit, zunehmende Gewalt durch Milizgruppen und staatliche Sicherheitskräfte verbunden mit grassierender Straflosigkeit, enorm steigende Lebenshaltungskosten und vor allem die fehlende Aussicht auf Frieden bestimmen das alltägliche Leben der Menschen.
Der an Ruanda, Uganda und Burundi grenzende Ostkongo bleibt der Konfliktherd des Landes. Das Wiedererstarken der Rebellenbewegung M23 seit Ende 2021 und die stetige Ausweitung des von ihr kontrollierten Gebiets in der Provinz Nord-Kivu stellen – zusammen mit den über 100 weiteren Milizgruppen – ein enormes Pulverfass dar.
In dieser angespannten Situation nehmen die Machtgebärden vor allem zwischen den Regierungschefs der DR Kongo und Ruandas zu und weiten sich auch auf das Nachbarland Burundi aus. Alle Dialogversuche – sowohl in Nairobi als auch in Luanda – befinden sich in einer Sackgasse. Gleichzeitig nimmt die Militarisierung in der Region besorgniserregend zu.
Uns erreichen täglich Appelle von unseren Partnerorganisationen, nicht untätig zu sein, sondern mit allen Mitteln auf diesen eskalierenden Konflikt und einen möglichen bevorstehenden Krieg aufmerksam zu machen sowie politische Akteure in Deutschland, der Europäischen Union und den Vereinten Nationen zu einem gemeinsamen und kohärenten Handeln zu bewegen.
Das Ökumenische Netz Zentralafrika e.V., in dem Misereor Mitglied ist, hat dazu eine Stellungnahme mit detaillierten Informationen zum aktuellen Konflikt und konkreten politischen Handlungsempfehlungen veröffentlicht.