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Weltbank prophezeit apokalyptische Zustände und tut selbst nicht genug dagegen!

Die Weltbank hat eine Studie herausgegeben, die uns zeigt, wie die Welt aussieht, wenn sie sich im Durchschnitt um vier Grad erwärmt.Das Nordpolarmeer wäre jeden Sommer Eisfrei. Ein Großteil der bisher immer gefrorenen Böden würde auftauen, dazu noch mehr extreme Dürreereignisse und Stürme. Dies beschreibt nicht die Welt in 1000 sondern in weniger als 100 Jahren! Und zwar sogar dann, wenn (ein bisschen) Klimaschutz gemacht wird.

Selbst wenn die auf dem Tisch liegenden Klimaschutzziele erreicht werden würden, sind 3 °C wahrscheinlich. Denn die weltweiten CO2-Emissionen steigen immer weiter statt zu sinken, 2011 wurde sogar erneut ein Rekord erreicht. Dass die steigenden Emissionen allerdings auch an der Förderpolitik der Weltbank selbst liegen, spielt in der Studie keine Rolle.

Die Weltbank fördert weiterhin riesige Kohlekraftwerke

Die Weltbank als internationale Finanzinstitution finanziert Projekte zur wirtschaftlichen Entwicklung in ärmeren Ländern – dazu gehören auch Energieprojekte, die eine wichtige Grundlage dafür sind. Doch statt Entwicklungsländer in ihren Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen, die nicht auf fossilen Rohstoffen fußt, werden mit den Geldern der Weltbank weiterhin riesige Kohlekraftwerke finanziert. Das ist deshalb so unverständlich, weil diese Kraftwerke  z.B. in Südafrika oder Indien -einen fossilen Entwicklungspfad dieser Länder für die nächsten 40 Jahre festschreiben. Denn so lange bleiben Kohlekraftwerke in der Regel am Netz und so lange stoßen sie dann logischerweise auch CO2 aus. Darüber hinaus sind schon beim Abbau von Kohle nicht nur erhebliche Umweltauswirkungen sondern oft auch Menschenrechtsverletzungen verbunden, wie Partner aus Kolumbien immer wieder berichten.

Wann lässt Weltbank Studien Taten folgen?

Dabei gibt es mit den Erneuerbaren Energien ja mittlerweile saubere Alternativen. Und diese haben für viele Entwicklungsländer zusätzlich noch immense Vorteile, weil sie sehr gut dezentral eingesetzt werden können. Das heißt sie sind gerade für entlegene, ländliche Gegenden, wo immer noch 1,3 Mrd. Menschen ohne Zugang zu Strom leben sehr gut geeignet, die Grundlage für eine wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen.

Weil aber die Infrastruktur, z.B. das Stromnetz für dezentrale erneuerbare Produktion grundlegend anders aufgebaut sein muss, als für zentrale Anlagen, ist es wichtig, nicht jetzt Investitionsentscheidungen zu finanzieren, die die Struktur für die nächsten 40 Jahre festlegen.

Es ist also an der Zeit, dass die Weltbank selbst Verantwortung übernimmt und sich in ihrer Energiestrategie eindeutig auf die Finanzierung von Erneuerbaren Energien konzentriert und zwar in Verbindung mit einem klaren Bekenntnis zum Ausstieg aus der Förderung von Kohleprojekten!

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Christiane Felder arbeitet als Referentin für Entwicklungspolitik bei MISEREOR.

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