Aus Pakistan von MISEREOR-Partner Ajmal Malik:
Gestern habe ich Charsadda, eine der betroffenen Regionen im Norden Pakistans, besucht. Ich wollte sehen, wie es den Menschen dort geht. Die Situation ist katastrophal! Tausende sind obdachlos, haben alles verloren, ihr Haus, ihr gesamtes Hab und Gut. Sie sind in Schulen und anderen Notunterkünften untergebracht und leben dort auf engstem Raum.
In Jahangira habe ich eine Mutter mit drei kranken Kindern getroffen, sie selber hatte starken Durchfall wie so viele.Von Cholerafällen habe ich aber nicht gehört. Etliche leiden auch unter Atemproblemen, starken Hautausschlag
und Augenentzündungen. Das Problem ist, dass viele Krankenhäuser zerstört sind oder unter Wasser stehen und erstmal gereinigt werden müssen, bevor dort wieder Patienten behandelt werden können. Wir versorgen die Menschen mit Antibiotika, Verbänden, Desinfizierungsmitteln und Medikamenten gegen Schlangebisse. Aber viele medizinische Probleme werden sich auch erst im
Laufe der Zeit zeigen. Mich hat sehr beeindruckt, dass viele Menschen auch in Anbetracht der großen Not noch Hoffnung haben.
Ein Mann, der sein ganzes Haus verloren hat, antwortete auf meine Frage, was er denn jetzt mache: „Ich vertraue. Gott hat mir alles gegeben, was ich hatte. Nun wurde es mir genommen. Aber ich vertraue darauf, dass es mir auch wieder gegeben wird.“ Der Glaube hilft den Menschen in dieser Situation nicht komplett zu entmutigen.