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Mit der Weltbank im Diskurs: Treffen mit Präsident Kim im BMZ

Eine interessante und wertvolle Begegnung  in der vergangenen Woche war ein Austausch mit dem Weltbankpräsidenten Jim Yong Kim zum Thema „Globale Werte, Religionen und nachhaltige Entwicklung“, zu dem Entwicklungsminister Gerd Müller eingeladen hatte.

Ein Beitrag von MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Monsignore Pirmin Spiegel.

Interreligiöse Gesprächsrunde im BMZ mit Weltbankpräsident Jim Yong Kim. © photothek

Interreligiöse Gesprächsrunde im BMZ mit Weltbankpräsident Jim Yong Kim und Entwicklungsminister Gerd Müller.
© photothek

Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen wie MISEREOR setzen sich weltweit dafür ein, dass von Entwicklung alle profitieren. „Religion kann Brücken bauen und Menschen motivieren, sich für Andere und die Umwelt einzusetzen“, sagte  Müller. Dieses Potenzial sei zu lange vernachlässigt worden.

Deshalb hatte der Minister am vergangenen Dienstag ins Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu einer kleinen, exklusiven Gesprächsrunde geladen. Eingeladen waren neben dem Weltbankpräsidenten kirchliche Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, wie MISEREOR und Brot für die Welt, Vertreter der Religionen wie z.B. des Zentralrats der Juden und des Zentralrates der Muslime sowie der Stiftung Weltethos, ebenso VENRO als Vertreterin der Zivilgesellschaft sowie das Dt. Institut für Menschenrechte.

Welches Potenzial birgt Religion für globale nachhaltige Entwicklung und wie kann dieses Potenzial genutzt werden? Wie können staatliche Entwicklungszusammenarbeit und Religionsgemeinschaften stärker kooperieren und wo liegen die Grenzen einer solchen Kooperation? Diese und weitere Fragen diskutierten wir in sehr konstruktiver und vertrauensvoller Atmosphäre.

Kim zeigte sich sehr offen sowohl für die Rolle, als auch für die kritischen Positionen der Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft. Er unterstrich ihren Beitrag für friedensstiftende Prozesse, für den Aufbau und die Stärkung demokratischer Strukturen und Entwicklungsprozesse.

Intensiv diskutierten wir darüber, dass die notwendigen weltweiten Veränderungsprozesse nicht nur auf einer technischen und ökonomischen Ebene angegangen werden dürfen. Ethische und moralische Fragestellungen müssen dabei ebenso eine Rolle spielen, wie die nach gesellschaftlichem und kulturellem Wandel.

Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen wie MISEREOR spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie bringen Erfahrungen und Horizonte ein – weit über die kurzfristige Tagespolitik und wirtschaftliche Partikularinteressen hinaus. Sie sind über Landesgrenzen und Kontinente hinweg miteinander verbunden und setzen sich dafür ein, dass die Stimmen der Ohnmächtigen gehört werden. Sie kämpfen dafür, dass das Recht auf ein Leben in Würde nicht hinter dem Streben nach immer mehr Profit zurückbleibt. Das Gespräch mit Minister Müller und Weltbankpräsident Kim sowie die neue Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für eine wertbasierte Entwicklungspolitik sind Zeichen, die Hoffnung machen.

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Pirmin Spiegel ist Hauptgeschäftsführer bei Misereor. Bevor er 2012 zu Misereor kam, war er 15 Jahre in Brasilien als Pfarrer tätig und bildete in verschiedenen Ländern Lateinamerikas Laienmissionare aus.

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