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Entwicklung schützt vor Katastrophen

Im Fall einer Katastrophe leisten MISEREOR und seine Projektpartner wirksame Soforthilfe. Das Ziel ist dabei eine langfristige und nachhaltige Entwicklung. So können wir Menschen unterstützen, sich für die nächste Krise besser zu wappnen. Im Interview erklärt Matthias Lanzendörfer, Nothilfekoordinator bei MISEREOR, wie unsere Nothilfe aussieht  und wie wir helfen, damit unsere Partnerorganisationen und Menschen Katastrophen vorbeugen können.

Matthias Lanzendörfer, Nothilfe-Koordinator bei MISEREOR

Matthias Lanzendörfer, ehemaliger Nothilfekoordinator bei MISEREOR

MISEREOR wurde vor 60 Jahren als Entwicklungshilfswerk gegründet. Wie ist MISEREOR im Bereich Nothilfe im Katastrophenfall dennoch aktiv?

Matthias Lanzendörfer: MISEREOR ist primär ein Werk der Entwicklungszusammenarbeit. Aber können wir guten  Gewissens die Augen verschließen, wenn es nach einem Erdbeben, Wirbelsturm oder bei Dürren große Not gibt und unsere Projektpartner uns um Unterstützung bitten? Wir glauben, dass wir auch hier nach unseren Möglichkeiten Not lindern und dabei langfristige Verbesserungen mit im Blick haben müssen. Auch viele Spenderinnen und Spender sehen das so und würden ein Nichtstun sicher nicht verstehen.

Und wie genau sieht diese Nothilfe aus, die zu einer langfristigen Verbesserung führt? Wie schafft es MISEREOR, diese zwei Ziele unter einen Hut zu bringen?

Lanzendörfer: In einer Krisensituation besprechen wir, ob und wie laufende Projekte in der Region fortgesetzt werden können. Macht die Konzeption angesichts eventueller Zerstörungen noch Sinn? Stehen die Mitarbeitenden zur Verfügung oder sind sie als Freiwillige in der Nothilfe aktiv? Vielleicht passt aber das Projekt auch gut zu den neu aufgetretenen Notwendigkeiten. Auf jeden Fall dürfen die Partner von den bewilligten Projektmitteln einen Teil für humanitäre Hilfe benutzen. Und neue Projekte für einen darüber hinausgehenden Bedarf werden schnell bewilligt: Die meisten Partner verteilen Hilfsgüter – Essen, Wasser, Medikamente, Zelte, Matratzen. Es gibt oft mobile Ärzteteams und besondere Schutzräume für Frauen und Kinder. Bei länger anhaltenden Krisen gibt es Schulunterricht.

Der Klimawandel verschärft die Naturgefahren. Wie können MISEREOR Partnerorganisationen und die Menschen vor Ort sich vor Katastrophen wappnen und diese vorbeugen?

Lanzendörfer: Es gibt viele Wege, sich auf Katastrophen vorzubereiten und mögliche Auswirkungen zu reduzieren. Vorwarnsysteme ermöglichen die rechtzeitige Suche nach Schutz. Sturm- und erdbebensichere Gebäude vermindern das Risiko, von einem einstürzenden Haus erschlagen zu werden. Gemeinschaftsbauten schützen vor Hochwasser. Landwirtschaftliche Anbauformen, die den Boden schützen, verhindern, dass dieser bei Starkregen weggeschwemmt wird.

Wann wird MISEREOR im Katastrophenfall aktiv?

Lanzendörfer: Sobald wir von unseren Partnern erfahren, dass sie Nothilfe vor Ort starten möchten, versuchen wir möglichst schnell die Öffentlichkeit zu informieren. Der Umfang der Unterstützung hängt davon ab, wie viele Spenden eingehen. Leider gibt es aber viele Katastrophen und Krisen, die in den Medien nicht so stark beachtet werden und für die entsprechend weniger Spenden eingehen. Für die Hilfe bei solchen „stillen Krisen“ sind Spenden, die uns ohne Zweckbindung anvertraut wurden sehr wichtig. Regelmäßige Spendeneinnahmen, über die MISEREOR im Bedarfsfall sofort verfügen kann ermöglichen einen schnellen und umfangreichen Start einer Nothilfe.


So können Sie helfen…

Mit einer regelmäßigen Spende helfen Sie auch denen, die nicht im Fokus der Medien stehen. Sie unterstützen so auch die Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen in vergessenen Regionen dieser Welt. In Notsituationen können wir schnell reagieren – danke Ihrer Spenden

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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