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Kacha: Leben in Überschwemmungsgebieten

Die MISEREOR-Partnerorganisation „Roots for Equity“ unterstützt Landlose und Kleinbauernfamilien in den sogenannten „Kacha“-Gebieten der Provinzen Punjab und Sindh.

Nach der Flut im September 2014 stehen noch immer viele  "Kacha"-Gebiete unter Wasser.

Nach der Flut im September 2014 stehen noch immer viele „Kacha“-Gebiete unter Wasser.

„Kacha“ nennen die Pakistaner Gebiete entlang von Flüssen, die von einem Damm eingeschlossen sind. Diese Dämme wurden gebaut, um die Bevölkerung vor Überschwemmungen zu schützen. Eigentlich sollte niemand in diesen Schutzzonen wohnen. Doch vielen arme Familien bestellen ihre Äcker und bauen ihre Häuser dennoch innerhalb der „Kacha“ – weil sie keine andere Wahl haben. Es gibt für sie einfach kein Land, das sie nutzen könnten.

In den vergangenen Jahren ist der Wasserstand der Flüsse kontinuierlich zurückgegangen. Die Folge: Mehr und mehr Menschen haben ihre Häuser nicht mehr nur auf der Fläche zwischen Fluss und Dämmen gebaut, sondern auch in den ausgetrockneten Flussbetten selbst.

Das bedeutet, dass sie schon von relativ harmlosen Überschwemmungen betroffen sind. Da die Fluten mittlerweile eine gewohnte Erscheinung sind, sind die Menschen in der Regel vorbereitet und schaffen es, ihre Kinder und ihr Vieh in Sicherheit zu bringen. Ihre bescheidenen Häuser aber, ihr Getreidevorrat und ihre spärlichen Besitztümer gehen jedes Mal verloren. Gerade für arme Menschen, die kaum oder gar keine Rücklagen haben, ist das eine Katastrophe.

Dass viele tausende Pakistaner an den Flussufern leben und ständig von Hochwasser bedroht sind, liegt an der Regierung, die es bislang nicht geschafft hat, auch nur ansatzweise eine Landreform durchzuführen und für eine gerechte Landverteilung zu sorgen. Feudalherren haben die wirtschaftliche Macht. Millionen von Bauern sind gezwungen, als Kleinpächter einen Teil ihrer Ernte abzugeben oder als Landarbeiter ihr Dasein zu fristen. Anderen wiederum bleibt nichts weiter übrig, als ihr Leben und ihre Existenz zu gefährden – und ihre Häuser und Äcker in den „Katcha“ zu bauen. Der Klimawandel verschärft ihre Situation weiter.


Über die MISEREOR-Partnerorganisation „Roots for Equity“…

…Die MISEREOR-Partnerorganisation „Roots for Equity“ arbeitet mit Landlosen und Kleinbauern in den sogenannten „Kacha“-Gebieten der Provinzen Punjab und Sindh zusammen. Ziel ist es, die Menschen dazu zu befähigen, angesichts der Folgen des Klimawandels ihre Selbstständigkeit zu erhalten und weiter auszubauen. Angesichts der Not nach der Flut im September 2014 leistet „Roots for Equity“ auch Nothilfe.

Weltrisikobericht…

Wie hängt das Katastrophenrisiko eines Landes mit der gesellschaftlichen Situation zusammen? Welchen Einfluss haben zum Beispiel Faktoren wie die Art der Regierungsführung, die Qualität des öffentlichen Gesundheitssystems, die Umweltsituation oder das Bildungsniveau? Der WeltRisikoBericht des Bündnis Entwicklung Hilft gibt Antworten auf diese Fragen.

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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