Bei den bewegenden Bildern der Olympia-Eröffnung kam sicher mancher Zuschauer ins Schwärmen und träumte von einer besseren, ökologisch nachhaltigen Welt. In einer beeindruckenden Inszenierung stellte sich Brasilien in Rio als sozialgerechtes und umweltbewusstes Land vor, das in Zeiten des Klimawandels nach ökologischer Nachhaltigkeit und Integration sucht. In der Haupstadt Brasilia hingegen schmieden etwa 200 Parlamentarier ganz andere Pläne. Teil 3 unserer Olympia-Reihe
Indigene protestieren gegen die geplante Verfassungsänderung, die ihre Landrechte bedroht.
Seit Wochen bereiten die „Ruralisten“ einen Angriff auf die Schutzgebiete in der Amazonasregion vor. Durch Veränderungen des Gesetztes PEC 215 möchte man an riesige Areale indigener Gebiete herankommen, sogar an solche, die bereits rechtlich indigenen Völkern zugesichert sind. Milliarden Hektar an Wald sollen in Zukunft in Soja-Plantagen oder Weideflächen umgewandelt werden. Bei den „Ruralisten“ mischt auch der Sojabaron von Südamerika mit: Blairo Maggi, von der Temer-Regierung zum Agrarminister benannt.
Lesen Sie auch die anderen Beiträge unserer kleinen Olympia-Reihe:
Der schöne Schein – oder Rio 2016
Olympia in einem gespaltenen Land
Wie aus Kriegswaisen Olympia-Helden wurden
Über den Autor: Stefan Kramer leitet die MISEREOR Dialog- und Verbindungsstelle in Brasilia.