Sunitha Krishnan. Indien. Organisations-Gründerin. Aktivistin. Unermüdlich in ihrem Engagement für Frauen und Kinder, die in die zerstörerische Maschinerie von Sexhandel und Zwangsprostitution geraten sind.
Das sind meine Wurzeln
Hineingeboren in eine Familie aus der Mittelschicht, war mir schon früh klar, dass ich mich für die am stärksten Ausgegrenzten und Unterdrückten einsetzen möchte. Prägend war hier, dass ich im Alter von 15 Jahren von einer Gruppe Männern vergewaltigt wurde. Das Erlebnis ließ mich begreifen, welche Auswirkungen sexuelle Gewalt auf die Opfer hat und wie die Gesellschaft sie ausgrenzt. Ich schwor mir daraufhin, mein Leben in den Dienst zu stellen, Sexhandel und Sexualverbrechen zu beenden.
Das verleiht mir Flügel
Mein Glaube an meine Stärke und meine vollständige Unterordnung unter eine Höhere Macht.
Dafür setze ich mich ein
Für eine Welt, die frei ist von sexueller Sklaverei
Meine Arbeit ist getan, wenn…
… niemand mehr für kommerzielle Zwecke sexuell missbraucht wird.
Frauen können…
… die Welt erobern, wenn sie Vertrauen in ihre eigenen Stärken haben und nicht nach äußerer Bestätigung ihrer Fähigkeiten Ausschau halten.
Hintergrund
Allein in Indien sind 18 Millionen Frauen und Kinder in sexuelle Sklaverei verwickelt. 200.000 werden jedes Jahr durch Drohungen und Nötigung zur Prostitution gezwungen. Die MISEREOR-Partnerorganisation Prajwala, deren Gründerin Sunitha Krishnan ist, setzt sich seit mehr als 20 Jahren in bahnbrechender Weise für die Bekämpfung von Sexhandel und sexueller Ausbeutung ein. Prajwala ist mittlerweile in ganz Indien und international tätig. Das Konzept der Organisation hat vier Säulen: Prävention, Schutz, Rettung, Rehabilitation und Wiedereingliederung. Mit ihrem Einsatz für eine ganzheitliche Betreuung der Betroffenen ist Prajwala in den vergangenen zehn Jahren zu einer wichtigen Stimme geworden, die auf nationaler und internationaler Ebene Gehör findet.
Sie sind Visionärinnen. Kämpferinnen. Trägerinnen von Entwicklung. Sie sind „Starke Frauen“. In unserer Reihe stellen wir sie und ihre Geschichten vor.