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Südsudan: Schulbildung ist Zukunft

Kinder und Jugendliche im Südsudan haben kaum ausreichend Chancen auf Bildung. Denn dem jungen Staat ist es nicht gelungen, nach dem Bürgerkrieg ein funktionsfähiges Bildungssystem aufzubauen. Die Kinder- und Müttersterblichkeit in diesem Land gehört zu den höchsten der Welt, genauso wie die Rate der Analphabeten.

Alphabetisierung im Südsudan
Alphabetisierung im Südsudan

Mehr als 50.000 qualifizierte Lehrkräfte würden zusätzlich benötigt, um den Bedarf für alle Kinder zu decken. Lehrkräfte in staatlichen Schulen verdienen kaum genug zum Überleben. Doch der Staat zahlt nicht einmal diese Gehälter regelmäßig. Besonders benachteiligt sind Mädchen. Ihre Einschulungsrate liegt weit unter der der Jungen. Wenn sie überhaupt eine Schule besuchen dürfen, müssen sie diese meist vorzeitig abbrechen – entweder weil sie früh verheiratet werden oder weil ihre Eltern ihre Hilfe im Haushalt oder auf dem Feld brauchen.

Schulbesuchsquote im Südsudan
Schulbesuchsquote im Südsudan

Im Interview:
Katharina Götte, Länderreferentin

Katharina Götte ist Länderreferentin bei MISEREOR und Verantwortliche für Projekte im Südsudan. Im März 2019 besuchte sie unseren Partner vor Ort.

Frau Götte, können Sie die aktuelle Situation im Südsudan beschreiben?

Zu unserer Reise in den Südsudan sind wir in angespannter Erwartung gestartet. Denn obwohl das Land vor acht Jahren seine Unabhängigkeit erlangte und im September 2018 ein Friedensabkommen geschlossen wurde, hoffen die Bewohner bislang vergebens auf Frieden, Stabilität und Sicherheit. Einige bewaffnete Gruppen haben sich dem Frieden nicht angeschlossen. Sie bekriegen sich immer noch gegenseitig, sodass Konflikte, Überfälle und Viehdiebställe oft tödlich enden. Eltern haben Angst, dass ihre Töchter als Rache entführt werden.

Wer kümmert sich um diese Probleme?

Besonders die Kirche. Staatliche Strukturen fehlen zumeist. Die Diözese Rumbek geht mit gutem Beispiel voran. Sie brennt für ihre Projekte, mit Leidenschaft, mit Tatendrang. Es geht darum, das Kinder und Jugendliche Perspektive für ihr Leben gewinnen. Durch Bildung fließen Themen wie Friedensarbeit, Familienplanung und Aufklärung mit in ihre Projektarbeit.

Bevölkerungsstruktur im Südsudan

Wie können wir helfen?

Die Kirche ist oftmals als Motor im Südsudan. Da die Regierung versagt, ist es umso wichtiger, dass wir die Arbeit der Bistümer unterstützen. Es sind die Menschen in den Gemeinden, die Frieden stiften und die sich für Bildung einsetzen – das alles, damit jede und jeder Einzelne eine Chance auf eine würdige Zukunft hat.


Ihre Spende hilft im Südsudan!

Sie ermöglichen mit Ihrer Spende den Aufbau von Schulen im Südsudan. Der Bürgerkrieg hat Generationen von Analphabetinnen und Analphabeten hinterlassen. Damit das Land wieder auf die Beine kommt, braucht es ein Bildungssystem, das für alle zugänglich ist. Nur so kann der junge Staat seiner Bevölkerung eine würdige Zukunft bieten.

Mehr Informationen zum Projekt: www.misereor.de/suedsudan-schule

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Gast-Autorinnen und -Autoren im Misereor-Blog.

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