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Veränderung ist möglich!

Es ist heiß. Der Mitte Juli beginnende Sommer-Monsun geht langsam dem Ende entgegen. Wir treffen uns mit Menschen in Kathmandu, der Hauptstadt Nepals, für einen Austausch zu Herausforderungen und möglichen Lösungswegen.
Erneut bestätigt sich: Wir sind voneinander Lernende. Uns bestärkt, zu sehen, wie selbstbewusst andere Menschen mit Schwierigkeiten umgehen.

Sharmila Maharjan, Vorsitzende der Kooperative Didibahini in Siddhipur, und Kalpana Maharjan, Mitglied der Gemeinschaft in Siddhipur, beim Gespräch. © Biplap Maharjan
Sharmila Maharjan, Vorsitzende der Kooperative Didibahini in Siddhipur, und Kalpana Maharjan, Mitglied der Gemeinschaft in Siddhipur, beim Gespräch. © Biplap Maharjan

Siddhipur – ein Stadtteil der bei Kathmandu gelegenen Stadt Patan – war sehr stark vom Erdbeben im Jahr 2015 betroffen. Von 6000 Häusern in diesem Stadtteil wurden 900 zerstört. Frauen haben sich zusammengetan, um ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und einen Beitrag fürs Gemeinwohl zu leisten. Sie sind Mitglieder der Frauen-Kooperative Didibahini (Schwestern) und arbeiten hierbei mit der NGO LUMANTI zusammen, die sie unterstützt.

Aufbau eines Notfallfonds

LUMANTI ist seit 2004 eine Partnerorganisation Misereors.
Die Frauen legen ein eigenes Konto an und etwas Geld zur Seite.
Zusätzlich wird jährlich ein geringer Mitgliedsbeitrag für die Kooperative erhoben, der in einen Notfallfonds fließt. Der Vorstand der Kooperative entscheidet dann über die Auszahlungen aus dem Fonds.

So können die Ärmsten aus dem Stadtteil, die sich eine Behandlung im Krankenzentrum nicht leisten können, über den Fonds der Kooperative unterstützt werden. Das stärkt das Verantwortungsgefühl für den eigenen Beitrag zum Wohlergehen der gesamten Gemeinschaft und ermöglicht gleichzeitig, recht unkompliziert Geld ansparen zu können.

Bemühungen der Gemeinschaft

Frauen werden so finanziell unabhängiger, auch von ihren Männern. Sie entscheiden selbst, wozu sie ihr Erspartes verwenden.

Zugleich profitieren auch Männer von der Teilnahme an Kooperativen: So sagt Suresh Chaudhary; Mitglied einer Kooperative in Sundar Basti, Khairahani:
„Unsere Gemeinde ist von Basis-Dienstleistungen wie Wasserversorgung, Zugang zu Straßen und Elektrizität abgeschnitten. Wir waren dazu gezwungen, kontaminiertes Wasser aus dem Brunnen zu nutzen, was zu verschiedenen über das Wasser übertragene Krankheiten führte.
Jetzt, zusammen mit LUMANTI, der Gemeinschaftswasserversorgung und Gemeinde haben wir die Wasserleitung in unserer Gemeinschaft ausgeweitet. Wir haben Wasserhähne in unserem Zuhause. Die gemeinsamen Bemühungen der Gemeinschaft, unterstützender Organisationen und der Gemeinde waren der Schlüsselfaktor für das Lösen unserer Wasserprobleme. Das wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung von LUMANTI.“

Verbesserung der Lebensverhältnisse

In Siddhipur trägt die Kooperative Didibahini durch ihre Tätigkeit wesentlich zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse der gesamten Gemeinschaft vor Ort bei.
Die Mitglieder wissen, dass sie mit gemeinsamen Anstrengungen Veränderungen bewirken können. Sie verändern sich selbst und das Leben im Stadtteil. Nicht wenige sind inzwischen gewählte Mitglieder in Gemeinderäten.


Eine Gruppe von Frauen und Menschen in Nepal.

Nepal: Der Einsatz jeder und jedes Einzelnen zählt

In Madhyabindu ,Nepal, kämpfen die Menschen mit den Auswirkungen eines zehnjährigen Bürgerkriegs. Die Organisation Nagarik Aawaz arbeitet daran, Frieden und Aufklärung in dieser Region zu fördern. Zum Blogbeitrag >

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Pirmin Spiegel ist Hauptgeschäftsführer bei Misereor. Bevor er 2012 zu Misereor kam, war er 15 Jahre in Brasilien als Pfarrer tätig und bildete in verschiedenen Ländern Lateinamerikas Laienmissionare aus.

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    Die Geschichten und Erfahrungen, die ihr teilt, sind inspirierend und zeigen, dass Veränderung tatsächlich möglich ist. Danke, dass ihr eure Stimme für eine bessere Welt erhebt und uns alle daran erinnert, dass wir einen Unterschied machen können.
    Mit Dankbarkeit,
    Anna

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