Sargo Salim ist gerade aus Syrien zurück im Nordirak, wo wir auf ihn treffen. Er ist Leiter des langjährigen MISEREOR-Partners CAPNI aus Dohuk, einer christlichen nordirakischen Hilfsorganisation, und hat Hilfe für die Binnenflüchtlinge in die syrischen Städte Qameshli und Hasakah gebracht.
Ein Beitrag von MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon
„Lager wie bei uns in Domiz gibt es dort nicht – die meisten Menschen sind in Schulen oder anderen öffentlichen Gebäuden untergebracht“, sagt er. Immerhin gebe es im syrisch-kurdischen Gebiet keine Bombardements – aber anhaltende Kämpfe zwischen den kurdischen Kämpfern von der PRD und den Islamisten von der ISIS würden für wachsende Unsicherheit und Angst sorgen. Rund 4,5 Millionen Menschen, so schätzt man, sind Vertriebene innerhalb Syriens. Viele Flüchtlinge würden daher daran denken, erneut weiter zu ziehen – irgendwohin, wo endlich Sicherheit und Ruhe herrschen. Hinzu komme, dass man in den Städten zwar das Notwendigste besorgen könne – aber zu inzwischen extrem hohen Preisen.
Sargo Salim rechnet daher fest damit, im nordirakischen Flüchtlingslager Domiz, wo CAPNI ebenfalls arbeitet, Gesichter wieder zu sehen, die er schon von seinen Hilfstransporten nach Syrien kennt. Dennoch will er so lange wie möglich dazu beitragen, den Menschen in ihrem eigenen Land zu helfen. Dafür riskiert er viel – die Fahrten sind gefährlich und ihr Ausgang stets ungewiss.
„Wir müssen helfen, wo wir können – unabhängig davon, um wen es sich handelt, offen für alle in Not“, sagt er mit überzeugter Stimme. Ein Satz, der auch gut zur Arbeit MISEREORs passt.
Lesen Sie mehr…
in Teil I: Verfolgt und gefoltert: Aus dem Flüchtlingslager Domiz im Nordirak
Teil II: Im Flüchtlingslager Domiz im Nordirak: Schicksale verbinden
Teil IV: Tolerant und sicher: Die Stadt Erbil in der Autonomen Region Kurdistan
Teil V: Die Angst bleibt – mit Sicherheit | Zu Besuch im Karagheuzian-Center in Beirut
Teil VI: Deir El Ahmar – Ein kleines Dorf mit einem großen Herz für Flüchtlinge aus Syrien