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Warum die Kleinbauern in Paraguay für mich die Größten sind!

Bei vielen Campesinos und indigenen Gemeinschaften waren wir während der zehntägigen Projektreise in Paraguay zu Gast. In langen Gesprächen teilten die Kleinbauern mit uns ihre Zukunftsängste, die die Großgrundbesitzer mit ihren genmanipulierten Monokulturen und dem regelmäßigen Spritzen mit Pestiziden auslösen.

Dominga Valdez de Aquino wird traurig, wenn sie über die giftigen Anbaumethoden der Großgrundbesitzer nachdenkt! Das nächste besprühte Soja-Feld ist weniger als 1 Kilometer von ihrem Garten entfernt… Foto: Baumann/MISEREOR

Dominga Valdez de Aquino wird traurig, wenn sie über die giftigen Anbaumethoden der Großgrundbesitzer nachdenkt! Das nächste besprühte Soja-Feld ist weniger als 1 Kilometer von ihrem Garten entfernt… Foto: Baumann/MISEREOR

Dabei wirken ihre eigenen Gärten wie Paradiese und zeigen, wie fruchtbar dieses Land auch ohne chemische Bekämpfung sein kann. Aber für die Kleinbauern wird es eng: auch ihre letzten Gärten sind vom „Landgrabbing“ und den chemischen Vergiftungen existentiell bedroht!

Zwei Begegnungen haben mich während meines ersten Lateinamerika-Aufenthaltes besonders bewegt und still werden lassen:
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San José del Progreso – Fortschritt oder Rückschritt?

Vor ein paar Tagen besuchte ich mit unserer Partnerorganisation BARCA eine Gemeinde in der Nähe der schönen Stadt Oaxaca, im Süden Mexikos. Die Gemeinde trägt den vielversprechenden Namen „San José del Progreso“ – was übersetzt so viel heißt wie „San José des Fortschritts“. Der „Fortschritt“ kam im Jahr 2006 in die Gemeinde, in Form des kanadischen Bergbauunternehmens Fortuna Silver, das den Leuten Arbeit, eine Schule, eine bessere Gesundheitsversorgung, Verbesserungen der Infrastruktur und vieles mehr versprach.

Viele begeisterten sich für die Idee. Andere blieben skeptisch, hatten sie doch von den gravierenden Umweltproblemen im Umfeld von solch großen Bergbauvorhaben gehört. Auch der Zugang zum ohnehin schon knappen Wasser machte ihnen Sorgen. Trotz dieser Bedenken konnte das Unternehmen innerhalb kurzer Zeit das Land von einzelnen Bauern aufkaufen. Seit 2009 läuft der Abbau von Silber und Gold. Jährlich holt das Unternehmen ca. 1,7 Mio. Unzen Silber und 16.000 Unzen Gold aus der Erde. Read more

Philippinen: „Man darf den Kindern nicht die Zukunft nehmen“

Die Regierung der Philippinen will die Strafmündigkeit auf zwölf Jahre herabsetzen. Emmanuel Drewery von PREDA, einer philippinischen MISEREOR-Partnerorganisation, die sich in den Bereichen Kinderrechte, Frauenrechte, Rechte der indigenen Bevölkerung und Armutsbekämpfung engagiert, über Kinder in Gefängnissen und das Versagen von Politik und Gesellschaft.

Was will die Regierung durch die Herabsetzung der Strafmündigkeit erreichen?

Emmanuel Drewery

Emmanuel Drewery

Emmanuel Drewery: Sie will die Kriminalität bekämpfen, indem sie Kinder verhaften lässt. Politiker und Polizisten, Richter und die Mehrheit der philippinischen Gesellschaft gehen davon aus, dass Syndikate Minderjährige für ihre Zwecke einspannen, eben weil sie nicht strafbar sind. Aber warum verhaftet man nicht die Erwachsenen? Warum geht die Polizei nicht gegen das organisierte Verbrechen vor? Man darf doch Kinder nicht für die Kriminalität im Land verantwortlich machen!

Schon heute sitzen rund 20.000 Jugendliche in Gefängnissen und gefängnisartigen Verwahranstalten, sogenannten „Rehabilitation Centers“. Die meisten davon sind Straßenkinder. Sind sie alle Teil der organisierten Kriminalität?

Emmanuel Drewery: Nein. Viele sind unschuldig. Sie werden unter einem Vorwand festgenommen, weil Polizei und Politik straßenkinderfreie Zonen wollen. Andere haben tatsächlich kleine Diebstähle begangen, ein sehr, sehr kleiner Prozentsatz hat schwere Verbrechen verübt. Das Schlimme ist, dass es Monate dauern kann, bis die Verhandlung überhaupt abgeschlossen ist. Selbst wenn ein Straßenkind unschuldig ist, sitzt es einige Monate hinter Gittern – unter unmenschlichen Bedingungen. Read more

Ein Video gegen Gender Based Violence

Gender Based Violence, die sich überwiegend in Gewaltanwendung gegen Mädchen und Frauen äußert, ist in Sambia ein drängendes gesellschaftliches Problem. Generell lassen sich vier Formen von Gender Based Violence unterscheiden: die körperliche Gewalt, die sexuelle Gewalt, die ökonomische Gewalt und die psychologische Gewalt. In Sambia sind in den letzten Jahren verstärkt Maßnahmen von der Regierung und von Nichtregierungsorganisationen ergriffen worden, die das Bewusstsein für Gender Based Violence stärken sollen. Erste Erfolge sind mittlerweile zu beobachten – immer mehr Mädchen und Frauen trauen sich, die Fälle öffentlich zu machen und sich an die Polizei und an Organisationen zu wenden. Auch wir von „Youth Alive Zambia“ wollen durch ein Aufklärungsvideo unseren Beitrag leisten. Read more

Feldbesuch

Wir besuchen ein Projekt für die Fastenaktion 2013 im Niger. Hier, in der Sahelzone, werden die Menschen immer wieder von Hungersnöten und Nahrungsmittelkrisen heimgesucht.

Dürre in der Sahelzone

Dürre in der Sahelzone

Der MISEREOR-Projektpartner CADEV hat im Projektgebiet, das sich rund um die Stadt Birni N´Konni an der nigerianischen Grenze erstreckt, seit der Dürre 2005 viele Bauernfamilien bei ihrer landwirtschaftlichen Produktion unterstützt. Zusammen mit MISEREOR hat CADEV ihnen mit dem Bau von Brunnen, motorbetriebenen Wasserpumpen, Bereitstellung von Eselskarren ein Stück Perspektive gegeben. Zusätzlich hat CADEV mit der Einrichtung eines Ladens für Saatgut, Dünger und weiteren landwirtschaftlichen Bedarfsmitteln die Menschen ermutigt, neben der Regenzeit auch die Trockenzeit für den Anbau zu nutzen. Mit Hilfe von Bewässerung und dem entsprechenden Saatgut können sie so Gemüseanbau betreiben, damit sie neben den Erträgen aus der Regenzeit ein zweites Standbein bei der Versorgung ihrer Familien und ihres kleinen Handels haben. Read more

Wenn Träume Wirklichkeit werden. Oder: Der Fisch schwimmt wieder!

Den Einstieg lesen Sie hier.
Teil 1: Ribeirinhos: Leben am und mit dem Wasser lesen Sie hier.
Teil 2: Vom Traum der solidarischen Wirtschaft lesen Sie hier.

Seu Jose ist einer der Vielen, welche die Fischarten schon an dessen Blubberblasen erkennen können. Noch mehr:  er „schmeckt dem Fisch an“, in welchem Fluss er aufgewachsen ist. Als junger Mann ist er weite Teile Amazoniens auf großen Fischereiboten abgefahren, bis er seine Frau Margarida in einem kleinen Dorf antraf und sofort um ihre Hand anhielt. Nun leben sie seit bald dreißig Jahren in Lago do Limao. Und kämpfen genau gegen jene Fangflotten auf denen Seu Jose einst arbeitete.

Vor acht Jahren klagte Seu Jose mit freuchten Augen, dass er sich schäme, mir selbst in der Trockenzeit nur kleine elende Fische anbieten zu können. Als er jung war, kam so was nicht auf den Tisch. Viel zu gefährlich bei all den Gräten für die Kinder. Für viele Familien reichte der Fisch damals kaum mehr zum satt werden. Von Einkommen durch den Verkauf einiger Prachtexemplare wagte niemand mehr zu Träumen. Schuld waren die Fischereiflotten aber auch kleinere Fischer von außerhalb. Read more