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Kinder erleben trommelnd Afrika

„Unser tägliches Brot gib uns heute“, so lautet das offizielle Misereor-Kinderlied, das Herbert Adam geschrieben und Markus Hoffmeister vertont hat. Bei der Trommelreise, zu der Vorschulkinder aller katholischen Kindertagesstätten im Bistum Speyer eingeladen waren, war es vier Mal aus mehr als 400 Mündern zu hören – laut und schön. Zweimal im Saalbau in Homburg und zweimal im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen lud Markus Hoffmeister die Kinder ein, mit ihm nach Afrika zu fliegen, das Land und die Kultur ein bisschen kennenzulernen – aber auch etwas über die Not der Menschen dort zu erfahren.

Markus Hoffmeister reist mit 1.600 Kita-Kindern trommelnd durch Afrika

Markus Hoffmeister reist mit 1.600 Kita-Kindern trommelnd durch Afrika

Das Tolle an den Trommelreisen mit Markus Hoffmeister ist, dass wirklich jedes Kind und jeder Erwachsene seine eigene Trommel hat und mitmachen kann.  Mit viel Humor und Einfühlungs- vermögen schafft er es, alle Kinder während seines Programms zu fesseln und zu begeistern. Das beginnt bereits mit dem Start in seinem alten Flugzeug, das sich die Kinder vortrefflich vorstellen können: Sie werfen den Propeller an, fliegen scharfe Kurven, setzen zur Landung an und bremsen hart ab. Sie werden in dem fremden Land willkommen geheißen von den Trommeln, singen und trommeln gemeinsam ein Begrüßungslied, lernen die ersten Worte afrikanisch, entdecken und hören die Tiere des Urwalds: die Schlange, die sich zischend über die Trommel schleicht, den Panther, der mit seinen schwarzen Krallen das Trommelfell kratzt, die Affen, die schreiend durch die Bäume brechen, und die Elefanten, die die Erde zum Beben bringen. Read more

Kony in den Köpfen

Die Webkampagne „Kony 2012“ jagt den afrikanischen Rebellenführer Joseph Kony. Eine umstrittene Kampagne. Unumstritten ist: Im Norden Ugandas leiden die Menschen noch heute unter den Folgen der Schreckensherrschaft Konys. 

Die Schüler in der Sankt Judes Grundschule berichten von ihren traumatischen Erlebnissen während des Bürgerkriedes in Norduganda. An der Schule werden Lehrer eingesetzt, die in einem von MISEREOR geförderten Projekt zu psychologischen Beratern ausgebildet wurden.

Die Schüler in der Sankt Judes Grundschule berichten von ihren traumatischen Erlebnissen während des Bürgerkriedes in Norduganda. An der Schule werden Lehrer eingesetzt, die in einem von MISEREOR geförderten Projekt zu psychologischen Beratern ausgebildet wurden.

Im April 2011 besuchte ich zusammen mit einem Fotografen und einer Journalistin die Region Gulu. Über 20 Jahre bekämpften sich hier das ugandische Militär und die paramilitärische Gruppe ‚Lord’s Resistance Army‘ (LRA). Unser Reiseplan rief einige Skeptiker auf den Plan: Was wollt ihr denn dort? Der Krieg ist doch schon lange vorbei, Kony und seine Rebellen haben die Region verlassen, die Flüchtlingscamps sind geräumt, es gibt nichts zu sehen. Es gibt Frieden. Wirklich? Read more

Mit Schlafsack in der Sakristei

Man muss schon ein wenig suchen, um die Hungertuchwallfahrer aus dem Bistum Paderborn aufzuspüren. Irgendwo hinter dem pfälzischen Städtchen Deidesheim geht es über einen Feldweg durch beschauliche Weinberge aufwärts, die Aussicht wird immer schöner, und da sind sie auch: 60 Pilger aus dem Umfeld von Siegen, Olpe und Hagen warten an einem landschaftlich herrlichen Punkt, den die Einheimischen „Pfalzblick“ nennen, auf die kleine MISEREOR-Delegation: Hauptgeschäftsführer Josef Sayer, seinen Fahrer Ferdi Theissen, und mich, den Pressesprecher.

MISEREOR-Chef Josef Sayer traf die Hungertuchwallfahrer unterwegs

MISEREOR-Chef Josef Sayer traf die Hungertuchwallfahrer unterwegs

Sayer und Theissen werden mit offenen Armen und großem Hallo empfangen. Man kennt sich von früheren Wallfahrten. Und auch ich als „der Neue“ werde sehr freundlich und liebenswürdig in den Kreis der Pilger aufgenommen und fühle mich vom Fleck weg bestens integriert. Read more

„Solidarität fragt nicht nach den Differenzen, sondern nach dem Gemeinsamen der Religionen.“

Tief beeindruckt zeigte sich mit diesen Worten der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann auf der gestrigen Pressekonferenz zur MISEREOR-Fastenaktion 2012  von den Erfahrungen seines Besuchs in Kalkutta/Indien, wo Muslime ein MISEREOR-Projekt leiten.

Prälat Sayer, Bischof Wiesemann, Bischof Lobo und Weihbischof Georgens präsentierten die Aktion "Solibrot"

Prälat Sayer, Bischof Wiesemann, Bischof Lobo und Weihbischof Georgens präsentierten die Aktion „Solibrot“ © Raphael Rönn/MISEREOR

MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer dankte den vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfern, die die diesjährige Fastenaktion unter dem Motto “ Menschenwürdig leben. Kindern Zukunft geben!“ ins Bistum tragen und erläuterte, warum MISEREOR dieses Thema aufgreift: „Die Menschen in den städtischen Elendsvierteln und ihre Lebenssituation werden kaum beachtet, da muss dringend etwas geschehen.“ Read more

Kalahari unlimited oder warum haben die Krankenhaustoiletten kein Wasser?

MISEREOR-Helfer auf einer staubigen Reise durch ein Notstandsgebiet in Simbabwe. Wir wollen entlegenen Krankenhäusern helfen, besser für die dortigen armen und bedürftigen Menschen da zu sein.

Kühe in der ausgetrockneten Kalahari

Kühe in der ausgetrockneten Kalahari

Das MISEREOR-Team ist auf dem Weg in das Krankenhaus St Philip. Es liegt in der extremsten Südostecke von Simbabwe, am Rande der Kalahari. Eigentlich sollte nun die Hauptregenzeit sein, doch jetzt, Mitte Februar, hat es schon seit fast 2 Monaten keinen Regen mehr gegeben. Alle Flüsse sind schon jetzt ausgetrocknet. Die Tiere sehen noch ganz passabel aus, doch in einigen Monaten bestehen sie nur noch aus Haut und Knochen. Read more

Nigeria: „Was gerade passiert, ist erschreckend“ – Über Boko Haram und die Auswirkungen

Immer wieder verübt Boko Haram Bombenanschläge auf Kirchen. Ende Januar griff die islamistische Sekte Polizeistationen in Kano an, fast 200 Menschen starben. George Ehusani, ehemaliger Generalsekretär der Nigerianischen Bischofskonferenz, spricht im Interview über die islamistische Sekte Boko Haram und das Zusammenleben von Christen und Muslimen in Nigeria.

Was passiert gerade in Nigeria?

George Ehusiani

George Ehusiani

George Ehusani: Es ist eine ganz neue Dimension der Gewalt, die wir gerade erleben. Vor dem Bombenanschlag in Kano waren es einzelne Attacken. Eine Kirche. Eine Polizeistation. Aber jetzt? Boko Haram hat 30 Polizeistationen auf einmal angegriffen. Was gerade passiert, ist gut geplant und gut koordiniert. Das ist erschreckend.

Wer ist Boko Haram?

George Ehusani:Wir wissen nur, dass Boko Haram eine fundamentalistische Sekte ist, die im Norden Nigerias einen islamistischen Staat errichten will. Wir wissen, dass sie wie Al Kaida operiert. Und wir wissen, dass sie gut vernetzt ist – aber mit wem genau, wissen wir nicht.
Wie konnte Boko Haram so stark werden?

George Ehusani:Ende der 80er Jahre brach die Wirtschaft ein, Geschäfte schlossen, die Produktion kam zum Stillstand, die Inflation stieg. Die Menschen verloren ihre Hoffnung. Nigeria bot ihnen keine Zukunft mehr. Militante Gruppen entstanden, beispielsweise im Niger-Delta. Viele, gerade auch junge Menschen, wanderten aus, arbeiteten in Pakistan, Iran, Saudi Arabien. Manche erhielten Stipendien. Einige von ihnen kamen radikalisiert zurück – in ein Land, in dem viele junge Leute ohne Job sind. Read more